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O+P Fluidtechnik 1-2/2019

O+P Fluidtechnik 1-2/2019

MASCHINENBAU-MITTELSTAND

MASCHINENBAU-MITTELSTAND UND SOFTWARE-GIGANTEN – KONKURRENTEN ODER PARTNER? initiative, die wir gestartet haben. Es handelt sich dabei um eine Plattform für offene Online-Kurse, die sich z.B. mit Blockchain oder IoT beschäftigen, an denen jeder teilnehmen kann. Seutter (Microsoft): Bei der Führung sowie Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern benötigen wir ein genauso großes Umdenken wie bei der Frage nach zukunftsfähigen Geschäftsmodellen. Bevor ich zu Microsoft kam, war ich bei einem DAX 30 Industrieunternehmen. Dort war das Wissen der Mitarbeiter und der Abteilung extrem wichtig. Und das hat man vielleicht auch nicht immer geteilt. Bei Microsoft ist es nun genau umgekehrt: Wir teilen Informationen, unterstützen Kollegen darin, erfolgreich zu sein und bauen ebenso auf ihren Erfahrungen und Learnings auf, um eigene Projekte erfolgreich umzusetzen. Diese offene Kommunikation bringt unsere Teams voran. Vertrauensarbeitszeit und -ort bieten uns die nötige Flexibilität und darüber hinaus haben wir zahlreiche Trainings- und Coachingprogramme, denn auch wir müssen uns täglich weiterbilden. Microsoft befindet sich genauso in einer umfassenden Transformation wie die Industrie. Ein weiterer Aspekt, den ich bei Kunden immer wieder beobachte, ist, dass diese sagen: Wir haben hier eine Wissenslücke, aber das ist auch gar nicht schlimm. Die Frage der Kunden ist immer öfter: „Wie können wir diese Lücke mit Partnern füllen?“. Unternehmen integrieren heute oft externe Leute flexibel in die Organisation, um mit diesen für ihre Kunden den größten Mehrwert zu generieren. Da beobachte ich momentan ein starkes Umdenken. Sandhöfner (B&R): Für mich ist in der bisherigen Diskussion das lebenslange Lernen noch etwas zu kurz gekommen. Es muss vom Unternehmen aus genügend Zeit für Weiterbildung reserviert werden. Das ist das eine. Aber auch eine offene Unternehmenskultur ist wichtig. Das Schaffen gemeinsamer Aufgaben, disziplinübergreifend in kleinen Gruppen, hat sich hier bewährt. Thomas (Siemens): Ganz generell kann man festhalten, dass es wichtig ist, dass innerhalb einer Organisation Veränderung als etwas Positives wahrgenommen werden muss, und nicht als Bedrohung. Wir müssen zudem Freiräume schaffen, Dinge auszuprobieren. Man muss auch mal ein Projekt starten können, ohne das ein Business-Plan dahintersteckt. Denn Ideen entstehen häufig nicht auf einem weißen Blatt Papier sondern beim Ausprobieren. Dies ergibt sich schon allein aus neuen Strukturen wie Open Source oder innovativen Startups. Wenn man diese Atmosphäre schafft, ist man auf einem guten Weg – und Mitarbeiter kurz vor der Rente sind dann auch genauso innovativ wie Berufsanfänger. Kienzle (Argo-Hytos): Das Wichtigste ist, dass wir unsere Mitarbeiter für Industrie 4.0 begeistern. Es darf kein Gespenst sein, sie dürfen davor keine Angst haben. Man darf es nur nicht zu intellektuell angehen. Ein wenig Lockerheit in der Herangehensweise kann da schon Wunder bewirken. Zuckschwerdt (SW): Das sehe ich ganz ähnlich. Es braucht eine Portion Mut. Man sollte nicht alles zerreden und auf dem Alten beharren. Man muss den Innovatoren im Unternehmen Freiräume geben, sonst geht es nicht voran. Denn gute Leute gibt es überall, auch bei uns auf dem Land, aber ich muss ihnen auch die Möglichkeit geben, sich zu entfalten und ihr Potenzial zu nutzen. Das betrifft auch die interne Organisation. Agil wird es erst dann, wenn sich Teams interdisziplinär frei bilden und Dinge auch selbst entscheiden dürfen. Dafür benötigt es aber die entsprechende Unternehmenskultur. Ich glaube, dass man sich von klassischen Strukturen lösen muss, auch wenn es weh tut. Geng (Festo): Genau das probieren wir gerade bei uns. Wir bilden Produktteams, in denen Produktmanager, Produktowner, Entwickler, Architekten, usw. gemeinsam arbeiten. Auch die Altersstruktur ist sehr divers. Und das funktioniert. Ich habe Anfragen von Kollegen, die wenige Monate vor dem Ruhestand, stehen und sich noch in Projekte einbringen wollen, weil sie ein Thema gerade spannend finden. Und das ist für mich das Non-Plus-Ultra – wenn die Leute von sich aus auf uns zukommen, und ihr Knowhow einbringen wollen. Britzger (Aventics): Was man nicht vergessen darf: Für jedes Unternehmen sieht der Wandel anders aus. Und es gibt ja auch nicht nur die Enthusiasten. Es gibt auch Mitarbeiter, die wollen gar nicht entscheiden. Die fühlen sich in den klassischen Strukturen und mit ihren Aufgaben wohl, und wollen auch auf keinen Fall etwas daran ändern. Und auch das ist in Ordnung. Aber man muss es eben verstehen, akzeptieren und bedenken, wenn man die eigene Transformation vorantreibt. TEIL 2 IN DER KOMMENDEN AUSGABE In der März-Ausgabe Ihrer O+P Fluidtechnik beantworten unsere Experten die Kernfragen hinsichtlich Konkurrenz und Partnerschaft zwischen Maschinenbau und Software-Anbietern. Wo gibt es Reibungspunkte, wo kann man voneinander profitieren?

DISPLAY-CONTROLLER FÜR DIE FAHRERKABINE Die individuell gestaltbaren Display-Controller DC5 von Liebherr eignen sich neben einer hochauflösenden Anzeige auch als programmierbares Eingabegerät. Sie basieren auf einem i. MX6-Prozessor und einer Linux/Yocto Software-Umgebung. Mit Schutzarten bis IP6K5 eignen sie sich für Fahrerkabinen in mobilen Arbeitsmaschinen. Mit einer Auflösung bis 1280 mal 800 Pixeln stellen sie Inhalte detailreich dar. Weitere Funktionen sind in den Controller integrierbar, z. B. Satellitennavigation oder Mobilfunk. Die Klebetechnologie Optical Bonding verhindert Feuchtigkeitsbildung, sorgt für ein staubdichtes Display und verbessert die Touch-Funktionalität. (Bauma, München, 8. bis 14. April 2019, Halle A4) www.liebherr.com Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19 TRAGSCHIENENMUTTERN MIT GESTEIGERTER FESTIGKEIT Um die Montage zu vereinfachen und die Festigkeit zu steigern, wurden die Tragschienenmuttern SM von Stauff optimiert. Der untere Teil wurde an beiden Enden leicht angeschrägt, so dass sich die Mutter weiter eindrehen lässt und so zusätzliche Kontaktfläche mit der Tragschiene entsteht. Die Rillen auf der Oberseite tragen zu einem festeren Halt der Tragschienenmuttern in der Schiene bei. Das Zusammenspiel von Schrägen und Rillen sorgt dafür, dass die Tragschienenmuttern auch bei der zeitweisen Demontage von Schellen vorübergehend in Position bleiben und nicht mehr so einfach wie bisher aus der Tragschiene herausfallen oder -rutschen. www.stauff.com KALORIMETRISCHER DURCHFLUSSSCHALTER FÜR VIELFÄLTIGE EINSATZZWECKE Mit dem T-Easic FTS bietet SICK eine messtechnische Lösung an, über die an einem Abnahmepunkt zwei Messgrößen - Durchfluss und Temperatur - erfasst werden können. Der Sensor ist werksseitig auf Wasser und Öl vorkalibriert, lässt sich per Teach-in aber auch auf andere Medien einstellen. Zwei Versionen stehen zur Verfügung: die Industrieausführung mit drehbarem OLED-Display im robusten VISTAL-Gehäuse sowie die Edelstahlvariante für den Einsatz in Hygienebereichen. Der T-Easic FTS kommt ohne bewegliche Teile im Innern aus und wird unter anderem als Leistungskontrolle für Pumpen sowie zur Prozessüberwachung in verschiedenen verfahrenstechnischen Anwendungsbereichen eingesetzt. www.sick.com NEUE HYDRAULIKZYLINDER MIT INTEGRIERTER DÄMPFUNG Walterscheid hat Hydraulikzylinder mit einem neuartigen Dämpfungssystem vorgestellt, das für ein Plus an Komfort, Produktivität und Sicherheit sorgen soll. Gleichzeitig werde der Verschleiß reduziert und die Gefahr eines Bauteilbruchs verringert. Durch den integrierten Dämpfungsmechanismus werden Stoßbelastungen abgefangen, sodass die Bodenhaftung und mit ihr die Fahrsicherheit verbessert werden kann. Der neue Hydraulikzylinder wird auch als Variante mit „Memory-Effekt“ angeboten. Über die Grundfunktionen hinaus lässt sich hier die Lage des Arbeitsbereichs der Dämpfung variabel im Betrieb einstellen. Sämtliche Modelle sind kompatibel zu bisherigen Hydraulikzylindern und somit austauschbar www.walterscheid.com Wir laden Sie ein: Hannover Messe 01.-05.04.2019 Halle/Stand 13 B 48 O+P Fluidtechnik 1-2/2019 27

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