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O+P Fluidtechnik 5/2017

O+P Fluidtechnik 5/2017

FORSCHUNG UND

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG 1957 1967 angesprochenen Proportionaltechnik. Statt Blockeinbauten waren nun aufgelöste Bauarten möglich und die heute viel beforschten aufgelösten Steuerkanten waren geboren. Heute ist z. B. keine Pressensteuerung mehr ohne diese Technik vorstellbar. Sämtliche Steuer- und Regelfunktionen sind in die Vorsteuerung gelegt und werden über Proportionalventile angesteuert. Hier kann an die vielen O+P Gespräche erinnert werden, bei denen diese Themen mit Industrievertretern behandelt und diskutiert wurden, und die alle im Archiv von O+P abrufbar sind. Es sei an dieser Stelle auch daran erinnert, dass der vierte Quadrant, die sekundärgeregelten Antriebe, in den 80er Jahren erschlossen wurde und heute zum Stand der Technik zählt. Es bieten sich damit heute Lösungen, bei denen man konsequent von der Volumenstromeinprägung (eine Pumpe versorgt einen Verbraucher) auf druckeingeprägte Systeme (ein oder mehrere Drucknetze) übergeht. In Verbindung mit aufgelösten Steuerkanten, Digitalhydraulik und Speichereinsatz bieten sich enorme Effizienzpotenziale, die sich in gesamtheitlichen Lösungen unter Einbeziehung des Verbrenners heben lassen. HAND IN HAND 1977 1987 Zur Sekundärregelung hat O+P durch viele Zeitschriftenbeiträge aus Aachen und Hamburg zum Transfer des Wissens beigetragen. Für den Fortschritt stand in den letzten Jahrzehnten aber auch die Entwicklung in der Magnet- und Sensortechnik. So war die Fluidtechnik schon lange vor dem Aufkommen des Begriffs der Mechatronik davon geprägt, dass Mechanik, Fluidtechnik, Sensorik und Elektronik mit der Informationstechnik Hand in Hand gingen und mechatronische Produkte am Markt angeboten wurden; und dies lange bevor der Begriff geprägt wurde. Interessant ist es zu sehen, wie diese Entwicklungen stetig voran schreiten und heute mit dem Internet of Things und der intelligenten Auswertung von Sensordaten beim Condition Monitoring und Predictive Maintenance wieder aktueller sind denn je. Heute spielt die Symbiose mit elektromechanischen Lösungen eine große Rolle. Mit den frequenzgestellten elektrohydraulischen Antriebslösungen nutzt man die enormen Entwicklungen in der Leistungselektronik zum Vorteil der Hydraulik und auch der Pneumatik. Der Wermutstropfen für die Ventilhersteller dabei ist, dass die Steuerfunktionen vom Servo- oder Proportionalventil auf den Frequenzumrichter übergehen und sich die Wertinhalte verschieben. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um die Ablösung einer Widerstandssteuerung handelt oder eine von einem Ventil gestellte Servoeinheit. Es werden Verstelleinheiten und Widerstandssteuerungen zunächst im industriellen Umfeld zunehmend durch hochdynamische frequenzgestellte Servomotoren zum Antrieb von Konstantpumpen – oder auch stufenweise schaltbare Pumpen – ersetzt. SPECIAL / 60 JAHRE O+P 1997 2007 FLUIDTECHNIK ALS INTERDISZIPLINÄRE TECHNIK Blickt man auf die angesprochene Zeit zurück so wird deutlich, dass die Fluidtechnik eine wirklich interdisziplinäre Technik ist, die viele Themen beinhaltet, die hier nicht angesprochen werden konnten. Neben den genannten Dingen wie Fluid-, Elektro-, Regelungs- und Informationstechnik werden die Aktiven der Branche sowie die zukünftigen Generationen auch durch mechanische, chemische, physikalische und tribologische Fragestellungen gefordert. Wollen wir den Anschluss nicht verlieren und international wettbewerbsfähig bleiben sowie unsere Stellung weiter ausbauen, so ist ständige Weiterbildung im Beruf und in der Ausbildung gefragt. Hierzu wird O+P auch in der Zukunft einen herausragenden Beitrag leisten und die Branche unterstützen. Hierauf zählen wir alle und freuen uns schon jetzt auf die Themen in der Zukunft. 28 O+P Fluidtechnik 5/2017

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG FORSCHUNGSLANDSCHAFT Seit jeher hat die Forschung in Deutschland für die Fluidtechnik einen hohen Stellenwert. Als ein wichtiger Baustein trägt sie dazu bei, die international anerkannte Spitzenposition der deutschen Fluidtechnik zu sichern und auszubauen. Im Rahmen einer Serie stellt O+P Fluidtechnik in den folgenden Ausgaben die wichtigsten Institute detailliert vor. Institut für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge, IMN TU Braunschweig Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen, IFAS RWTH Aachen Institut für Fluidtechnik, IFD TU Dresden Institut für Fluidsystemtechnik, FST TU Darmstadt Institut für Maschinenelemente Universität Stuttgart Teilinstitut Mobile Arbeitsmaschinen, MOBIMA Karlsruher Institut für Technologie DER FORSCHUNGSFONDS FLUIDTECHNIK IM VDMA Peter-Michael Synek, stellvertretender Geschäftsführer im Fachverband Fluidtechnik im VDMA: "Im Oktober 1974 beschloss der Vorstand der Fachgemeinschaft Ölhydraulik und Pneumatik, heute Fachverband Fluidtechnik im VDMA, die Gründung eines Forschungsfonds. Dessen Gründungssitzung fand am 12. März 1975 in Frankfurt am Main statt. Die damalige Intention, Forschung und Entwicklung auf den Gebieten Ölhydraulik und Pneumatik und deren technischem Zubehör zu fördern und alle hierzu notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, ist heute noch aktuell. Im Forschungsfonds werden branchenrelevante Themen aufgegriffen und von derzeit 57 Mitgliedsunternehmen im Rahmen der vorwettbewerblichen Gemeinschaftsforschung bearbeitet. Ziel ist es, die hohe Innovationsdynamik in der Hydraulik und Pneumatik zu unterstützen und die Position der deutschen Fluidtechnik als technologischer Weltmarktführer zu halten. Forschung von heute führt zu innovativen Produkten und Systemen von morgen und leistet so einen wichtigen Beitrag, die Technologieführerschaft zu sichern, ja sogar auszubauen. Gleichzeitig trägt sie entscheidend zur Ausbildung und Qualifizierung der dringend notwendigen Fachkräfte bei. O+P, seit 1978 Partner und offizielles Organ des Forschungsfonds Fluidtechnik, berichtet aus erster Hand über dessen Aktivitäten und transportiert somit das gewonnene Wissen zu den Herstellern und Anwendern fluidtechnischer Komponenten und Systeme."

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