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O+P Fluidtechnik 5/2017

O+P Fluidtechnik 5/2017

RUBRIZIERUNGSEBENE

RUBRIZIERUNGSEBENE SPECIAL / 60 JAHRE O+P 03 Die eigene Galvanik besitzt eine Gestell- und eine Trommelanlage 03 ES-4. Dessen Funktionsprinzip basiert auf einer Zweischneiden- Technologie mit zwei zusätzlichen Weichdichtungen. NEUE WEGE DER JÜNGEREN VERGANGENHEIT 2015 folgte mit dem VOSSRingM ein neuer, metallisch dichtendender Schneidring mit Übermontageschutz. „Ein Großteil aller Leckagen und Undichtigkeiten von Hydraulikverbindungen entsteht durch eine fehlerhafte Montage. Daher berücksichtigen wir die Montage- und Prozesssicherheit bei der Entwicklung unserer Produkte besonders“, sagt Marco Schawohl, Bereichsleiter Marketing. Zum neuen Schneidring gehört auch das VOSSRing-Vormontagewerkzeug. Damit erzielt der Anwender eine erhöhte Prozesssicherheit in der Vormontage und verkürzt gleichzeitig die Anzugswege bei der Endmontage entscheidend. Zudem sorgt ein integrierter Übermontageschutz wirksam vor Montagefehlern. 42 O+P Fluidtechnik 5/2017 Achema 15.-19.06.2015 Halle/Stand 6.1/ B57 Das Erfolgspotenzial der Produktphilosophie „Leckagesicherheit durch Einfachheit in der Anwendung“ demonstrierte der Fluidtechnikspezialist auch anhand seines 2003 eingeführten Rohrumformsystems VOSSFormSQR. Das System besteht aus drei Komponenten: einer Standardmutter mit integriertem Klemmring, einer Formdichtung aus FPM sowie einer kaltumgeformten 24°-Rohrkontur. Die Rohrkontur stellt der Monteur mit der Umformmaschine VOSSForm 100 her. Eine Besonderheit des Geräts ist seine integrierte Anschlagplatte, die es dem Anwender erleichtert, das Rohr korrekt in der Maschine zu positionieren. „Aufgrund seiner Toleranz gegenüber dynamischer Belastung und Vibrationen war VOSSFormSQR anfänglich für den mobilen Gebrauch, im Schiffsbau oder in der Mining-Branche konzipiert. Mittlerweile setzt es sich immer stärker im stationären Bereich durch“, sagt Dr. Harald Pott, Bereichsleiter Konstruktion und Entwicklung. VOM HERSTELLER ZUM SYSTEMPARTNER 2007 markiert einen weiteren entscheidenden Meilenstein der Unternehmensgeschichte. Während im Markt für hydraulische Verbindungstechnik als Korrosionsschutz eine verzinkte Oberfläche Standard war, ging VOSS Fluid einen anderen Weg und ersetzte die reine Verzinkung im gesamten Produktprogramm durch eine Zink- Nickel-Oberfläche. Diese Beschichtung erzielt nicht nur beste Ergebnisse im Salzsprühnebeltest, sondern ist dank des harten Nickelanteils resistent gegenüber mechanischen Beanspruchungen. „Die Vorteile durch die Zink-Nickel-Oberfläche lagen für uns von Beginn an auf der Hand und die Spezialisierung darauf war eine logische Konsequenz“, berichtet Schawohl. „Um diesen besonderen Korrosionsschutz unseren Kunden in gewohnter VOSS Qualität anbieten zu können, haben wir in eine eigene Zink-Nickel-Galvanik am Standort Wipperfürth investiert.“ Durch die Akquisition des italienischen Marktbegleiters LARGA erweiterte VOSS Fluid 2016 sein Produktprogramm um ein vielfältiges Angebot an Schlaucharmaturen. Gleichzeitig vollzog das Unternehmen mit der Übernahme den ersten Schritt seiner Weiterentwicklung vom reinen Spezialisten für Verbindungstechnik zum Systempartner für die Fluidtechnik. Diesem Ziel folgend sieht das neue Unternehmenskonzept auch die Bereitstellung von vormontierten Hydraulikleitungen und kundenindividuellen Rohrgeometrien vor. Dafür baute VOSS Fluid in einem zweiten Schritt im Werk Wipperfürth weitere Fertigungskapazitäten auf. Aufgrund der gestiegenen Komplexität seiner Lösungen stärkte das Unternehmen zudem seine Beratungsleistungen. Seitdem erarbeitet der Fluidspezialist Konzepte für die optimale Leitungsverlegung, bemustert Prototypen und berät Anwender vor Ort beim Aufbau von Fertigungsprozessen. Für die kundenseitige Montage bietet VOSS Fluid neben einbaufertigen Baugruppen zudem vorkonfektionierte Montagekits – passend zum jeweiligen Produktionsschritt. Kunden profitieren von beschleunigten Produktionsprozessen und einer höheren Prozesssicherheit. AUF ZU NEUEN MÄRKTEN Auf der Hannover Messe 2017 bewies VOSS Fluid anhand des jüngsten Entwicklungsprojekts VOSSLok40 erneut seine Innovationskraft. Mit der Neuentwicklung bringt der Fluidspezialist seine umfassende Erfahrung mit Rohrumformsystemen in Branchen ein, in denen traditionell mit Klemmringsystemen gearbeitet wird. Das gilt zum Beispiel für die Chemiebranche oder den Energiesektor. „VOSSLok40 ist für uns ein zukunftsweisendes Projekt. In den kommenden Jahren werden wir mit unserer Forschung und Entwicklung daran arbeiten, weitere intelligente Lösungen auf den Markt zu bringen, die die Prozesssicherheit der Serienfertigung unserer Kunden erhöhen“, gibt Dr. Pott einen Ausblick auf künftige Projekte. Fotos: VOSS Fluid www.voss-fluid.de

TRADITIONSUNTERNEHMEN WER WAGT, GEWINNT Den Ursprung im klassischen Handwerk, begann die Firmenhistorie der Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG in den 50er Jahren als Lohndreherei im Sauerland. Bis das mittelständige Unternehmen zu einem marktführenden C-Teile-Zulieferer der Hydraulikindustrie wurde, dauerte es jedoch einige Jahre. Mitverantwortlich für den erfolgreichen Werdegang des Unternehmens ist dabei eine kleine Komponente: die Schelle. Ihr kommt eine ganz besondere Bedeutung zu. Entsprechend dem Handelsregistereintrag am 23.2.1964 übernahm Arnold Menshen von seinem Schwiegervater, einem Neffen des Namensgebers Walter Stauffenberg, die gleichnamige Firma als Dreherei. Im Alter von 84 Jahren verstarb Menshen im Jahr 2012. Seine persönlichen Erinnerungen an die Entwicklung und den zunächst sehr mühseligen Vertrieb der Schelle hielt der Seniorchef aber schriftlich fest. Welche entscheidende Rolle dabei die O+P Fluidtechnik spielte, verrät ein Auszug aus seinen Memoiren. AUSZUG “AUS MEINEM LEBEN – ERINNERUNGEN, 2008" VON ARNOLD MENSHEN, SENIORCHEF DER WALTER STAUFFENBERG GMBH & CO. KG […] Als Dreherei arbeitete Walter Stauffenberg KG nach wie vor exklusiv für die Firma Kracht, die Hydraulikanlagen sowie Pumpen herstellte und vertrieb. Nach meinen Vorstellungen sollte es bei meiner neuen Firma jedoch nicht nur bei der Fertigung von Drehteilen für Kracht bleiben – mir ging es darum, flexibel zu sein und für eine Erweiterung der Produktpalette zu sorgen. Die Techniker und Ingenieure der Firma Kracht, die mich seit langem kannten, wussten, dass ich für Verbesserungen und besonders für neue Ideen immer zu haben war. Der wohl wichtigste Denkanstoß kam von den Mitarbeitern und Ingenieuren der Firma Kracht. Da die Firma Kracht mit dem Bau von Hydraulikanlagen sehr gut im Geschäft war, hatte sie ständig großen Bedarf an Rohrbefestigungen, um die Rohrleitungen in diesen Anlagen verlegen zu können. In einem Anbau des Gebäudes in der Neustadtstraße, von den Mitarbeitern „Ponderosa“ genannt - da der Anbau wie ein Pferdestall aussah - begannen wir die ersten Rohrbefestigungen aus Holz zu bauen. In der Fachsprache nannte man sie kurz und bündig „Schellen“. Eine Schelle bestand aus zwei Hälften, die, wenn man sie zusammenfügte, in der Mitte ein runde Öffnung im Durchmesser des zu verlegenden Rohres hatte. Mit der Schelle wurde die Rohrleitung verlegt und fixiert. Schellen wurden grundsätzlich aus Holz oder aus Metall gefertigt – eine andere technische Lösung gab es damals nicht. O+P Fluidtechnik 5/2017 43

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