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O+P Fluidtechnik 7-8/2016

O+P Fluidtechnik 7-8/2016

PERSONALIEN

PERSONALIEN ZUSATZINFORMATIONEN Mehr über die Errungenschaften von Anton van Zanten sowie das ESP lesen Sie hier: bit.ly/vanZanten EIN LEBEN FÜR DIE SICHERHEITSTECHNIK Anton van Zanten (Bild Mitte) hat den Europäischen Erfinderpreis 2016 in der Kategorie „Lebenswerk“ erhalten. Über vier Jahrzehnte hinweg entwickelte er bei Robert Bosch das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) sowie weitere Sicherheitssysteme, wie das Antiblockiersystem (ABS). Damit hat er einen herausragenden Beitrag zur Fahrsicherheit geleistet. www.epo.org DR. DIRK BERGMANN SABINE NEUß DR.-ING. FIONA SAMMLER ALEXANDER PESKE TONY CASALE & RUSS SCHNEIDEWIND MENSCHEN UND MÄRKTE hat zum 01. Juli die europaweite Verantwortung für die FEV-Business Unit Commercial Engines übernommen. Bergmann wechselt von der Fiat Powertrain Motorenforschung AG, wo er seit 2012 als alleiniger Geschäftsführer des Entwicklungsstandortes Arbon (Schweiz) agierte. Vor seiner Tätigkeit bei Fiat Powertrain war Bergmann unter anderem bei MTU Friedrichshafen und Rolls-Royce Power Systems beschäftigt. wurde von der Hauptversammlung der Atlas Copco AB, Stockholm, Ende April neu in den Verwaltungsrat gewählt. Neuß ist die erste Deutsche in dem Gremium des schwedischen Industriekonzerns. Die Maschinenbau- Ingenieurin, Jahrgang 1968, ist seit Anfang 2013 Mitglied der Geschäftsführung der Linde Material Handling GmbH. wurde am 7. Juli in Heidelberg mit dem Bertha Benz-Preis ausgezeichnet. Sie erhält die Auszeichnung für ihre wissenschaftliche Untersuchung diamantbeschichteter Werkzeuge. Mit dem Preis würdigt die Daimler und Benz Stiftung jährliche die herausragende Promotion einer jungen deutschen Ingenieurin. ist seit dem 1. Juni 2016 neuer Chief Business Development Officer (CBDO) der DIHAG Holding GmbH. Der Schweizer wird gemeinsam mit den heutigen Geschäftsführern Dr. Heiko Brauckhoff (CSO), Carsten Kloes (CFO) und Stefan Mettler (COO) die Entwicklung bestehender und die Erschließung neuer Geschäftsfelder für die größte Gießereigruppe Westeuropas weiter vorantreiben. übernehmen neue Aufgaben bei Hydraforce. Russ Schneidewind (Bild rechts) wurde zum Vice President of Worldwide Sales and Marketing ernannt. Er folgt auf Tony Casale , der von nun an als Executive Vice President of Business Development tätig sein wird. Die Beförderungen sind Teil einer lInitative zur langfristigen Entwicklung neuer Geschäftsfelder und Technologie. Beide sind langjährige Mitarbeiter des Unternehmens: Schneidewind ist seit 1996 im Hydraforce-Vertrieb tätig; Casale ist sogar bereits seit 1987 Teil des Unternehmens. 10 O+PFluidtechnik 7-8/2016

NACHRUF AUF WOLFGANG BACKÉ Am 21. Juli 2016 verlor die Fluidtechnik mit em. Univ. Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Wolfgang Backé einen herausragenden Forscher, Verfechter und Fürsprecher der Hydraulik und Pneumatik. Wie kein anderer widmete er sein Leben der Entwicklung der Fluidtechnik. Die Entscheidung fiel früh mit dem Studium des Maschinenbaus an der RWTH Aachen mit Vertiefung der Fertigungstechnik und Promotion 1959 bei Prof. Opitz am WZL und weitere Qualifizierung durch Erstellung einer Habilitationsschrift zu Strömungskräften im Jahre 1962. Nach Oberingenieurszeit am WZL und anschließender mehrjähriger industrieller Tätigkeit als Entwicklungsleiter bei der Firma Rheinstahl Wagner, mit der Venia Legendi für das Lehrgebiet „Ölhydraulische Steuerungen und Antriebe“ in Aachen, wurde der am 25. Juli 1929 geborene Wolfgang Backé 1968 auf den neu gegründeten Lehrstuhl für hydraulische und pneumatische Antriebe und Steuerungen (IHP) der RWTH Aachen berufen und zum Direktor des gleichnamigen Institutes, dem heutigen IFAS, benannt. Er leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1994 und führte es zur größten und anerkanntesten Institution auf dem Gebiet der Fluidtechnik mit nationalem und internationalem Renommee und hervorragendem weltweiten Ruf. Kollege Backé war Wissenschaftler aus vollster Überzeugung und dabei insbesondere der Fluidtechnik wie kein anderer verbunden. Er brachte durch seine Schaffenskraft die Fluidtechnik in Deutschland, Europa und Übersee voran. Im akademischen wie industriellen Umfeld verhalf er ihr durch vielfältige Beratungstätigkeit und Mitwirkung in Aufsichtsräten zu nationaler und internationaler Anerkennung. So schmiedete er früh Netzwerke, die bis heute einmalig sind und von den folgenden Wissenschaftlergenerationen weiter genutzt und ausgebaut wurden. Wichtig ist mir dabei hervorzuheben, dass sich diese Netzwerke auch ins soziale Umfeld mit aktiver Einbindung der Partner erstreckten. So waren viele Auslandsaufenthalte, Konferenz- und Industriebesuche von den Familien mitgetragen, sie brachten sich aktiv ein, und man nannte den Verbund inoffiziell die „Fluid Power Gang“. Sein Wissen vermittelte er durch Lehre sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Grundlagen- und Anwendungscharakter an heranwachsende Studierende und Ingenieurgenerationen. Auch in seiner Emeritierungszeit nahm er noch aktiv am wissenschaftlichen Leben teil und publizierte unermüdlich weiter. Er führte 124 Doktoranden zur Promotion. Viele ehemalige Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter sind heute in namhaften Positionen in der Branche tätig. Einige kehrten an Universitäten und Fachhochschulen zurück und geben das von ihm vermittelte Wissen an den Ingenieurnachwuchs weiter. Beispiele aus Übersee sind Prof. Lu, der unter anderem die Zhejiang University in Hangzhou leitete, und Prof. Chung-O Lee, der lange Zeit Minister für Forschung und Technologie in Südkorea war. Kontakte und Partnerschaften mit anderen Instituten in Amerika, Asien, Australien und Europa zeugen von der weltweiten Anerkennung in der Branche. Innerhalb der RWTH Aachen forschte er interdisziplinär durch Leitung von und Mitarbeit in Sonderforschungsbereichen. Diese Arbeiten wurden durch die Gemeinschaftsforschungsaktivitäten der Fachgemeinschaft Fluidtechnik im VDMA ausgebaut. Dazu gehörten Themen fluidtechnischer Antriebe in der Industrie- und Mobilhydraulik, der Automatisierungs- und Medizintechnik. Neben diesen Aktivitäten für sein Fachgebiet engagierte er sich in der akademischen Selbstverwaltung der Universität. So war er Dekan der Fakultät für Maschinewesen in den Jahren 1974 und 1975. Nicht zuletzt aufgrund des in Aachen durch ihn aufgebauten Forschungsschwerpunktes und die weitere Weichenstellung bei Berufungen und folgenden Forschungs- und Lehraktivitäten erreichte die deutsche Fluidtechnik heute einen hohen technischen Stand. Zur Förderung von Infrastruktur, Durchführung nationaler und internationaler Kolloquien gründete er mit namhaften Vertretern aus der Branche einen Förderverein, die heutige Fördervereinigung Fluidtechnik e.V., Aachen. So konnte er mit dem zweijährig stattfindenden AFK – dem heutigen IFK – 1974 die erste internationale Konferenz auf dem Gebiet der Fluidtechnik ins Leben rufen. Neben zahlreichen internationalen wissenschaftlichen Ehrungen, unter anderem durch Ehrendoktorwürden und Ehrenprofessuren erhielt er 1988 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1997 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Mit seinem Tod verliert die RWTH Aachen mit dem IFAS einen hochgeschätzten Wissenschaftler und Kollegen und einen ausgezeichneten Lehrer. Die Vereinigten Fachverlage verlieren ihren ehemaligen Herausgeber, Moderator von 40 O+P-Gesprächen und engagierten Publizisten, und die Fördervereinigung Fluidtechnik verliert ihr Gründungsmitglied. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau, Rosi Seiz-Backé, und seiner Familie. Wir werden Herrn Prof. Wolfgang Backé stets ein ehrendes Andenken bewahren. Aachen, im Juli 2016 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff, Institutsdirektor, Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen (IFAS) der RWTH Aachen und Herausgeber der O+P O+PFluidtechnik 7-8/2016 11

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