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O+P Fluidtechnik 7-8/2020

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O+P Fluidtechnik 7-8/2020

KOMPONENTEN

KOMPONENTEN VOLLAUTOMATISCHE ROBOTERLACKIERANLAGE IM EINSATZ FÜR DIE FLUIDTECHNIK PRODUKTE UND ANWENDUNGEN Als Lohnbeschichter nahm Stork Oberflächentechnik im Sommer 2018 eine vollautomatische Roboterlackieranlage in Betrieb. Deren Herz ist ein Hightech-Lackierroboter. Die Maschine ermöglicht dem Familienunternehmen aus dem Ruhrgebiet, seinen Kunden Beschichten auf Automotive-Niveau anzubieten. Nachdem bereits Unternehmen aus den Bereichen Metallverarbeitung sowie Anlagenbau die neuen Möglichkeiten genutzt haben, wurde nun einer der ersten Aufträge für ein Fluidtechnik- Unternehmen abgewickelt. Von der nur rund 25 Kilometer entfernten Knocks Fluid- Technik GmbH aus Selm-Bork wurden dazu rund 38 000 Druckguss-Teile abgeholt und im Stork-Werk in Dortmund mit 2K-Flüssigkunststoff im Airlessverfahren beschichtet. Im Zusammenspiel mit der Anlage konnte der Hightech-Lackierroboter vom Typ Fanuc P-250iB-15 einmal mehr seine Stärken ausspielen. Dazu zählt neben kurzen Durchlaufzeiten, die bei rund 90 Minuten liegen, eine konstant reproduzierbare Qualität, auf die mittlerweile erste Automobilzulieferer aufmerksam geworden sind. „Durch die vollautomatische Roboterlackierstraße haben wir ein echtes Alleinstellungsmerkmal bei den Lohnbeschichtern. Das bringt unseren Kunden spürbare Vorteile“, so Dr. Philip Stork, der zusammen mit seinem Bruder Felix und seinem Vater Hans-Bernd die Geschäfte des Dortmunder Familienunternehmens leitet. Die kreislaufende Fördertechnik der Roboterlackierstraße ist ca. 200 Meter lang. Pro Durchlauf befördert sie bis zu 328 Grundrahmen. „Je nach Größe der Werkstücke hängen daran wiederum mehrere tausend Teile, die gleichzeitig beschichtet werden kön- 30 O+P Fluidtechnik 2020/07-08 www.oup-fluidtechnik.de

KOMPONENTEN nen“, erklärt Stork. Die eingesetzten Rahmen und Aufhängungen hat das Team des Familienunternehmens selbst und mit dem Ziel maximaler Flexibilität entwickelt. „Klar ist, dass die Anzahl den Preis macht. Je mehr Teile wir auf einmal lackieren können, desto günstiger wird der Stückpreis pro Bauteil“, erklärt Nishathanan Gunaratnam, Leiter der Roboterlackierung bei Stork Oberflächentechnik, die dahinterliegende Kalkulation. PROZESSSICHERHEIT DANK „NANO“-VERFAHREN Hauptgarant für die hohe Beschichtungsqualität und die Prozesssicherheit der Anlage ist eine Sechseinhalb-Zonen-Untergrundvorbehandlungsanlage. Sie wurde speziell für die Bedürfnisse von Stork Oberflächentechnik konzipiert und sorgt im Zusammenspiel mit dem von der Firma Henkel entwickelten „Nano“-Verfahren für eine optimale Lackiervorbereitung. „Davon profitieren vor allem auch Unternehmen aus dem Bereich der Fluidtechnik, deren Druckguss- und Aluminium-Teile hier für die Beschichtung vorbehandelt werden. Die Ergebnisse, die wir dadurch erzielen, genügen höchsten Qualitätsansprüchen“, so Gunaratnam. Beim Durchlauf der aufgehängten Teile durch die Untergrundbehandlungsanlage werden sie mithilfe von alkalischen Reinigungsmitteln zunächst von Schmutz und Fett befreit. Im Anschluss mit vollentsalztem Wasser (VE-Wasser) gespült, bevor eine wässrige Phosphat-Lösung eine „Konversionsschicht“ aus fest haftenden Metallphosphaten bildet. Mithilfe dieser Nano-Phosphatierungs- Technik lassen sich in der Anlage alle Arten von Metallbauteilen beschichten. Zur Sicherung des hohen Niveaus durchlaufen alle Teile gleich mehrfach eine Quality-Gate-Station. Dort wird die Untergrundvorbehandlung mit Referenzmustern und einem Fehlerkatalog geprüft. Die Ergebnisse werden im Anschluss transparent dokumentiert und können vom Kunden eingesehen werden. „Dabei legen wir höchsten Wert auf den Datenschutz. Es werden nur die Informationen freigegeben, die zum jeweiligen Kunden und Auftrag gehören“, beschreibt Stork. ABLUFT- UND TROCKNERSEKTIONEN PERFEKT ANGEORDNET Die speziell für die Anlage auf dem Firmengelände errichtete Halle ist etwa 1 000 m 2 groß und ebenfalls auf dem technisch neuesten 01 02 POINTIERT GLEICHZEITIGE BESCHICHTUNG TAUSENDER TEILE NANO-PHOSPHATIERUNGS-TECHNIK IM EINSATZ ROBOTER BEARBEITET 100 KG SCHWERE BAUTEILE 01 Das Geschäftsführer-Trio Felix Stork (links) Hans-Bernd Stork (Mitte) und Dr. Philip Stork neben dem Herzstück der neuen vollautomatischen Roboterlackieranlage, dem Fanuc P-250iB-15 ELEKTROSTATISCHES NASSLACKIEREN MÖGLICH 02 Blick in die Sechseinhalb-Zonen-Untergrundvorbehandlungsanlage. Das von der Firma Henkel dafür entwickelte „Nano“- Verfahren sorgt für die optimale Lackiervorbereitung www.oup-fluidtechnik.de O+P Fluidtechnik 2020/07-08 31

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