MOBILE MASCHINEN02 Die IgusEnergiekettensorgen für einesichere Führungder Leitungen03 Die Sägeschneidet durchNatursteine miteiner Breite von biszu fünf Metern20 Rollen waren damals verbaut gewesen, heute sind es nur nochsieben. Später hat Hatzer seinen Prototyp der Firma Schwing vorgestelltund wurde mit offenen Armen empfangen. Die Forschungs-und Entwicklungsabteilung in St. Stefan nahm sich demProjekt an und entwickelte zusammen mit Hatzer die MDS 5034.Mittlerweile arbeiten zehn Personen an dem Projekt. Die Säge istder Vorstoß von Schwing in neue Geschäftsfelder rund um dieNatursteinbearbeitung.NACHHALTIGERE NATURSTEINBEARBEITUNGDURCH INGENIEURSKUNSTMarkus Hatzer kennt die Anforderungen, die an Maschinen imSteinbruch gestellt werden. Er weiß, dass die Sprengung und dieVerarbeitung mit hohem Aufwand verbunden sind. Denn im Normalfallläuft die Natursteingewinnung in mehreren Schritten ab:Unter gewaltigen Kräften wird der Fels gesprengt und durch weitereSprengungen in kleinere Teile zerlegt. Anschließend werdendie schweren Steinblöcke teils mehrere Hundert Kilometer weitin ein Werk gefahren, wo sie geschnitten und weiterverarbeitetwerden. Das Problem: Fällt erst dann auf, dass der Steinblock Rissezeigt und farbliche Abweichungen vorhanden sind, war derganze Aufwand vergebens. Außerdem gehen bei jeder weiterenSprengung bis zu 20 Zentimeter an Material verloren. Die Gründefür fehlerhaftes Material sind vielfältig: Oft fallen Einschlüsseim Stein erst beim Schnitt in der Werkshalle auf. Hinzu kommtdie Gefahr durch das Werkzeug selbst. Schmiermittel, wie sie inden Baumaschinen etwa in Lagern zu finden sind, können aufden Stein tropfen. Die Flüssigkeit zieht in das Material ein undmacht den Stein für jede weitere Verwendung unbrauchbar. DieNatursteinbranche profitiert von schmierfreien Bauteilen, umAusschuss und unnötige Transportfahrten zu vermeiden.Schwing hat das erkannt und deshalb in den Gelenken derMDS 5034 zu den zylindrischen Iglidur Q2-Gleitlagern von Igusgegriffen. Sie wurden speziell für hoch belastete Schwenkanwendungenentwickelt und sind besonders resistent gegen Kantenpressung,Stöße und Schläge.KUNSTSTOFF ÜBERZEUGT MITDÄMPFUNGSEIGENSCHAFTENIgus ist bereits seit dem Beginn der MDS-Entwicklung beiSchwing mit an Bord. Dabei war zu Beginn gar nicht klar, dass mitden Q2-Buchsen ein zentraler Bestandteil der MDS von Iguskommen würde. „Erst hatten wir gegenüber Kunststoff Bedenken,es handelt sich bei unserer Anwendung ja doch um Schwerlast“,erläutert Daniel Kriegl, Entwicklungsingenieur bei Schwing.VERUNREINIGUNG DESPRODUKTES DURCH SCHMIER-MITTEL IST AUSGESCHLOSSENEr habe vorher nur Messingbuchsen vertraut. Ausschlaggebendwar für Kriegl der Erfahrungsbericht eines österreichischen Baggerherstellers,der ebenfalls auf Igus Buchsen gesetzt hat.Fabian Legner, technischer Verkaufsberater bei Igus, brachte dieGeschichte mit ins Lavanttal und konnte Kriegl so von den Kunststoffgleitlagernüberzeugen. „Am Ende haben wir es nie mitMessing verglichen. Durch ihre Dämpfungseigenschaften sinddie Kunststoffgleitlager passend für die MDS“, meint der Konstrukteur.Anders als bei anderen Baumaschinen hält sich die14 MOBILITY 2025/01
Schlagbelastung der Säge in Grenzen, die MDS wird nur wenigeMale aus- und wieder eingefahren.KEINE SCHMIERUNG ODER WARTUNGDer wichtigste Aspekt liegt für Schwing in den Schmiereigenschaften.Die Iglidur Q2-Buchsen sind, wie alle Gleitlager vonIgus, selbstschmierend und trocken laufend. Dadurch wird dieGefahr einer Verunreinigung des Steins durch tropfendesSchmiermittel von vornherein eliminiert. Zudem sind die Lagerdamit auch für die Anwendung in staub- und schmutzbelastetenUmgebungen wie im Steinbruch geeignet. Anwenderfreundlichkeitin der Wartung war Schwing in der Entwicklung der MDS besonderswichtig. Denn aufgrund des Wassermangels im Steinbruchist eine dauerhafte Reinigung nicht immer gewährleistet.„Wenn Schmutz in die Kunststofflager hineinkommt, ist das nichtso schlimm wie bei Messing. Der Kunststoff verzeiht mehr Fehler“,weiß Kriegl. Aktuell sind pro Maschine 40 Buchsen in unterschiedlichenGrößen verbaut, 100 weitere Lagerstellen könntenin Zukunft bei den Schwerlastrollen noch hinzukommen.SICHERE LEITUNGSFÜHRUNG MITIGUS ENERGIEKETTENNeben den Q2-Buchsen hat Schwing in der MDS 5034 außerdemEnergieketten von Igus im Einsatz, um eine sichere Bewegungder Leitungen beim Ausfahren und Ausrichten der Säge zu gewährleisten.Zwar hatte Schwing dort eine größere Auswahl ausWettbewerbsprodukten, die Entscheidung für Igus fiel allerdingsschnell. „Nach der Erfahrung mit den Buchsen hat es keinenGrund gegeben, einen anderen Hersteller zu nehmen“, erläutertKriegl. Nachdem in den ersten Maschinen Energieketten derH4.56-Serie verwendet wurden, ist Schwing für die späteren Modelleauf die H4Q.58-Ketten mit einer Innenhöhe von 58 Millimeternumgestiegen. Die Igus-Komponenten machen die Säge robustund zuverlässig in der täglichen Arbeit im Steinbruch. Damitschaffen Schwing und Igus eine nachhaltige und kostensparendeMöglichkeit, Steine direkt vor Ort zu schneiden und so Materialverbrauch,Zeitaufwand und den CO 2-Ausstoß des Herstellungsprozessesstark zu senken. Das Fazit der Zusammenarbeit ist fürDaniel Kriegl deshalb ganz klar: „Die Betreuung ist super undman muss wirklich sagen, dass die Igus Produkte perfekt zu unsererAnwendung passen.“Bilder: Schwing, Iguswww.igus.deUNTERNEHMENigus GmbHSpicher Str. 1a51147 KölnAUTORINBirte Jendahl,Branchenmanagerin Baumaschinen,igus GmbH, KölnMOBILITY 2025/01 15
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