MOBILE SUSTAINABILITYKREISLAUFWIRTSCHAFTAUS ALT MACH NEU – REZYKLIERTEKUNSTSTOFFE IN DER AUTOPRODUKTIONUm den steigenden Anforderungen an Umweltschutz und Klimaverantwortunggerecht zu werden, stehen viele Branchen vor einem entscheidenden Wandel:Mehr Nachhaltigkeit in Produkten und Prozessen ist heute unverzichtbar. In diesemKontext präsentiert sich Pöppelmann als Vorreiter und Partner, wenn es umProdukte aus Kunststoff geht. Die Unternehmensgruppe verfolgt eine konsequenteKlimastrategie. Diese enthält konkrete Ziele zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2030. Ein neues Bauteil aus der Division PöppelmannK-Tech steht beispielhaft für diesen Ansatz. Die Aufsatzkonsole für denFahrzeugbau wird komplett aus Alt-Auto-Kunststoff gefertigt.01 Die neueAufsatzkonsolebesteht vollständigaus Recycling-Kunststoff, der ausAltfahrzeugenstammt38 MOBILITY 2025/01
MOBILE SUSTAINABILITYDie Automobilindustrie steht im Hinblick auf mehr Nachhaltigkeitvor großen Herausforderungen, insbesonderedurch die kommende EU-Alt-Auto-Verordnung (ELV).Diese soll das Recycling und die Wiederverwertungsquotenvon Fahrzeugkomponenten erhöhen und verpflichtetHersteller voraussichtlich ab 2031 dazu, noch mehr auf die Wiederverwertungvon Komponenten und Materialien sowie auf einmodulares Design zu setzen. Dafür ist eine stärkere Zusammenarbeitentlang der gesamten Lieferkette erforderlich, um die notwendigenKreislaufkonzepte zu integrieren. Der KunststoffspezialistPöppelmann steht der Automobilindustrie bei dieserTransformation zur Seite.FAHRZEUGBAUTEIL AUS ALT-AUTO-KUNSTSTOFFMit der Entwicklung der sogenannten Aufsatzkonsole, die zurAufnahme des Wagenhebers eines Fahrzeugs benötigt wird, hatder Geschäftsbereich Pöppelmann K-Tech einen Meilenstein gesetzt.Das Bauteil, das 2024 in die Serienproduktion ging, bestehtvollständig aus Post-Consumer-Rezyklat (PCR), das aus Alt-Auto-Kunststoff hergestellt wird. Das Produkt schont damit Ressourcenund senkt die Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen)im Vergleich zum ursprünglich angefragten Artikel aus Neuwareum 71 Prozent (cradle-to-gate). Die neue Aufsatzkonsole erfülltKLIMAZIELE BEI PÖPPELMANNDer Kunststoffspezialist Pöppelmann ist ein bewährterPartner der Industrie, wenn es um Produkte geht, dieWirtschaftlichkeit mit Ressourcenschonung und Klimaschutzvereinen. Die Unternehmensgruppe verfolgt einekonsequente Klimastrategie. Im Rahmen ihrer InitiativePöppelmannblue bündelt sie seit 2018 alle Aktivitätender vier Geschäftsbereiche, die sich für mehr Klimaschutzund Ressourcenschonung einsetzen. Nach dem anerkanntenStandard der Science Based Targets initiative (SBTi)hat Pöppelmann seinen Corporate Carbon Footprint (CFF),also die Menge der Treibhausgas-Emissionen der gesamtenUnternehmensgruppe, berechnen lassen und konkreteKlimaziele bis zum Jahr 2030 festgelegt. Die Validierungdurch die Science Based Targets initiative bestätigte,dass diese Klimaziele im Einklang mit dem 1,5 Grad-Zieldes Pariser Klimaabkommens stehen.schon heute die Vorgaben der künftigen EU-Alt-Auto-Verordnung.Diese legt fest, dass der Kunststoffanteil in Fahrzeugen zumindestens 25 Prozent aus Post-Consumer-Rezyklat (PCR) bestehenmuss, wobei 25 Prozent dieses Materials aus dem Recyclingvon Altfahrzeugen stammen sollen.MIT KNOW-HOW UND MODERNSTERTECHNISCHER AUSSTATTUNG ZUR INNOVATIONPÖPPELMANN VERFÜGT ÜBERJAHRZEHNTE AN ERFAHRUNGIM UMGANG MIT REZYKLATENDamit eine Umstellung von Neuware auf Alt-Auto-Kunststoff gelingt,müssen hohe Anforderungen an die Materialentwicklungund -prüfung erfüllt werden, um die Produktqualität sicherzustellen.Die Verarbeitung von Materialien aus Alt-Autos erfordert sowohltechnisches Know-how als auch erhebliche Investitionen ineine moderne Ausstattung. Pöppelmann verfügt über jahrzehntelangeErfahrung in der Beschaffung und Verarbeitung von Rezyklaten.Doch nur durch die Verwendung von Post-Consumer-Rezyklat(PCR), das aus Kunststoffprodukten nach deren Nutzung gewonnenwird, werden Primärressourcen eingespart und könnenMaterialkreisläufe geschlossen werden. Darum rät Pöppelmannseinen Kunden, wo möglich und sinnvoll, zur Verwendung vonPCR. Durch jahrzehntelange enge Zusammenarbeit mit strategischenLieferanten konnte der Kunststoffspezialist die Eigenschaftender verwendeten Rezyklate kontinuierlich verbessernund langfristige Partnerschaften aufbauen. So sichert sich dasUnternehmen die zuverlässige Versorgung mit hochwertigenSekundärkunststoffen.Qualitätssicherung und Materialaufbereitung stellen beim Recyclingeine besondere Herausforderung dar. Im Falle von Kunststoffenaus Alt-Autos kommt erschwerend hinzu, dass Kunststoffevon Altfahrzeugen oft erst nach vielen Jahren recycelt werdenund ihre genaue Zusammensetzung ist unbekannt. So können siebeispielsweise noch schädliche Additive enthalten, die mittlerweileverboten sind. Strenge Prüfabläufe im hauseigenen LaborMOBILITY 2025/01 39
Laden...
Laden...