MOBILE VISIONENJÖRN HOWINDGruppenleiter Branchenmanagement Traktoren, Bosch Rexroth AG, HorbSmart Farming 2035 erfordert die Vernetzung aller Traktor- und Anbaugerätekomponenten, einschließlichder Hydraulik. Bislang war die mangelnde Kommunikationsfähigkeit von Hydraulikkomponenten einHindernis, da sie weder Ist-Daten noch Fehlermeldungen übermitteln konnten. Um die Hydraulik künftignoch besser einzubinden, ist die digitale Ansteuerung von Pumpen und Ventilblöcken entscheidend. DieseDigitalisierung eröffnet zusätzlich neue Möglichkeiten zu Analyse, Optimierung oder auch Services. Hierentwickeln wir innovative Konzepte und Komponenten, die einen elektronischen Zugriff auf Einstellungen,Dynamiken und Regelstrategien sowie bidirektionale Kommunikation zwischen Maschinensteuerung undHydraulikkomponenten ermöglichen, um Soll- und Istwerte auszutauschen. So schaffen wir die technischeGrundlage für die Vernetzung und damit die Kommunikationsfähigkeit der Hydraulik im Smart Farming.In einem nächsten Schritt planen wir eine intensivere Zusammenarbeit mit Herstellern von Anbaugeräten.Unser Ziel ist es, das volle Potenzial der Hydraulik auszuschöpfen, indem das Anbaugerät die Traktorhydraulikkünftig bedarfsgerecht ansteuert. Das verbessert die Effizienz von Traktor und Anbaugerät signifikant.Sowohl in der elektronischen Ansteuerung der Hydraulik als auch in der bedarfsgerechten Ansteuerung derTraktorhydraulik durch das Anbaugerät sehen wir wesentliche Hebel, um Landmaschinen und ihre Anbaugerätebis zum Jahr 2035 noch besser zu vernetzen und sie damit noch bedarfsgerechter und effizienterbetreiben zu können.ENTSCHEIDEND IST DIEDIGITALE ANSTEUERUNGVON VENTILBLÖCKEN UNDPUMPENGEMEINSAME STANDARDSERMÖGLICHEN ECHTEINTEROPERABILITÄT UNDPLUG-AND-PLAYANDREAS KACZMARCZYKVice President Marketing – Tractor Business Unit Europe, Vice President Group Marketing und Communications –Kubota Holdings Europe, RodgauUnsere Vision für 2035 ist eine Landwirtschaft, in der Maschinen und Software nahtlosmiteinander vernetzt sind – unabhängig von Hersteller oder Marke. Entscheidend istdabei, dass alle Hersteller gemeinsam Standards nutzen, um Plug-and-Play und echteInteroperabilität zu gewährleisten – zum Beispiel via Isobus und künftig mit der neuenAEF-Initiative AgIN. Gleichzeitig müssen Infrastruktur und Konnektivität wachsen, damitLandwirte auch in abgelegenen Regionen zuverlässig 5G nutzen können. Außerdembraucht es klare politische Rahmenbedingungen, um sicheres und effizientes autonomesArbeiten zu ermöglichen. So können wir auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken.Schon heute zeigen wir mit unserem Erfahrungsschatz aus Japan, wie eine vollständigautonome Verfahrenskette im Reisanbau funktioniert – vom Anbau bis zur Ernte. DieseErfahrung und diesen Vorsprung bringen wir nach Europa und lassen unsere Kundendabei nicht allein: Ganz im Sinne unseres Agritechnica-Mottos „On Your Side“ führen wirLandwirte Schritt für Schritt in die autonome Zukunft.30 MOBILITY 2025/02
MOBILE CONNECTIVITYAUTOMATISIERUNG IM AGRARSEKTORELEKTRISCHE STECKVERBINDERFÜR LANDWIRTSCHAFT 4.0In der Landwirtschaft werden elektrische Steckverbinder umfassend eingesetzt,von der Strom- und Signalübertragung bis hin zur Konnektivität für die Automatisierungund Umgebungsüberwachung. Da die Technologie von Industrie 4.0 in denvergangenen Jahren auch den Agrarsektor erreicht und Landwirtschaft 4.0 aufTouren gebracht hat, steigt die Nachfrage nach mehr Automatisierung, höhererEnergieeffizienz und nachhaltigeren Maschinen stetig.Ein Beispiel für Landwirtschaft 4.0 ist der Einsatz von Überwachungsdrohnen,die mit multispektralen Bildgebungssystemenausgestattet sind. Sie können Videos sowohl imsichtbaren als auch im nahen Infrarotbereich aufnehmen.Die Drohne liefert einen Blick aus der Vogelperspektive, um Situationenzu identifizieren, die vom Boden aus schwer erkennbarsind. Dazu gehören Defizite bei der Bewässerung, Variationen inder Bodenbeschaffenheit sowie Insekten- oder Pilzbefall.Landwirte, die sich auf Landwirtschaft 4.0 eingestellt haben,müssen sich darauf verlassen können, dass die entsprechendenGeräte, Tools und Komponenten immer „up-to-date“ sind. EinBeispiel dafür sind elektrische Steckverbinder, die ein besondersbreites Anwendungsgebiet haben – von der Stromversorgung undder Bereitstellung wichtiger Betriebsdaten über den Anschlussvon Kameras im Feld bis hin zu Displays in Traktorkabinen.DEN ANFORDERUNGEN GERECHT WERDENWenn es um elektrische Steckverbinder geht, stellt der Agrar-Sektorhohe Ansprüche. Entsprechende Systeme, die in landwirtschaftlichenAnwendungen eingesetzt werden, müssen robustgenug sein, um rauen Umgebungen standzuhalten. Zudem bevorzugtdie Branche kompakte und modulare Steckverbinder-Konstruktionen, die sich auch in engen Räumen integrieren lassen.Neben diesen „klassischen“ Anforderungen sieht sich derAgrar-Sektor mit steigenden Herausforderungen in puncto Nachhaltigkeitund Digitalisierung konfrontiert. In der Praxis bedeutetdas: die Lösungen müssen in ihrer Effizienz kontinuierlich optimiertwerden. Darüber hinaus steigt die Nachfrage nach intelligentenSteckverbindern, die Funktionen wie Selbstdiagnose undFernüberwachung möglich machen. Und schließlich benötigt dieBranche zunehmend Steckverbinder, die eine Datenübertragungmit hoher Geschwindigkeit unterstützen, sodass Landwirte datenbasierteEntscheidungen in Echtzeit treffen können.EFFIZIENT IM EINSATZDie Steckverbinder der Serie LTW X-Lok von Amphenol bietenStromversorgung sowie Signalübertragung in einem M12-kompatiblenFormfaktor. Diese doppelte Funktionalität spart Platz,vereinfacht die Installation und senkt die Kosten. Darüber hinaussind sie aufgrund ihrer Blindsteckfunktion gut für den Einsatz inengen Räumen mit beschränktem Zugang oder eingeschränkterSicht geeignet. Ein beispielhaftes Projekt, bei dem diese Steckverbinderzum Einsatz kamen, war ein vertikaler Anbaubetrieb, beidem Pflanzen in gestapelten Anzuchtplatten mit LED-Beleuchtungangeordnet wurden. Durch den Einsatz der X-Lok-Steckverbinderließen sich ca. 2.500 Arbeitsstunden im Jahr einsparen, daInstallations- und Wartungszeiten verkürzt wurden und gleichzeitigweniger Ausfallzeiten im System auftraten.Das Unternehmen PEI-Genesis vertreibt die Steckverbindervon Amphenol für den Agrarsektor. PEI-Genesis unterstütztBetreiber bei der Entwicklung modularer Steckverbinder-Baugruppen,die verschiedene Verbindungsarten an einem Ort zusammenbringen.Auf diese Weise können sie Steckverbinderverwenden, die für heutige Anforderungen geeignet sind, respektivedie Einsätze wechseln, um neue intelligente Systeme zuintegrieren.Bild: PEI-Genesiswww.peigenesis.comMOBILITY 2025/02 31
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