blick:winkelAUTOS, DIE UMDIE ECKE HÖRENWir nehmen Siemit in die Zukunft!Ein Auto, das hören kann, präsentierte das Fraunhofer-Institutfür Digitale Medientechnologie IDMT auf der IAAMobility in München. Die Forscherinnen und Forscherhaben einen Prototypen entwickelt, der akustischeSensoren in die Fahrzeugtechnologie integriert und so dieSicherheit und Zuverlässigkeit im Straßenverkehr erhöht.Aktuelle Fahrzeuge sind mit verschiedenen Fahrerassistenzsystemenausgestattet, darunter Kameras, Lidarund Radar, die das Einparken und Spurhalten unterstützen.Sie sind quasi die Augen des Autos und erfassen relevanteObjekte in der Umgebung. Was den Fahrzeugen jedochbisher fehlt, sind die Ohren. »Um das Verkehrsgeschehen rundumaufmerksam zu beobachten, ist es entscheidend, Außengeräuschewahrzunehmen und richtig einzuordnen. Viele Situationenim Straßenverkehr kündigen sich akustisch an, wie beispielsweiseein herannahendes Einsatzfahrzeug, das mit seiner Sireneauf sich aufmerksam macht«, erklärt Moritz Brandes, Projektleitervon »The Hearing Car« am Fraunhofer IDMT.AKUSTISCHE EREIGNISERKENNUNGAm Institutsteil für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie in Oldenburgarbeitet ein Forscherteam um Moritz Brandes in engerKooperation mit Automobilherstellern und Zulieferern an denerforderlichen Sensor- und Analysetechnologien für das hörendeAuto. Dafür wird ein spezielles Fahrzeug eingesetzt, das mit einemvom Fraunhofer IDMT entwickelten Messsystem als rollendeDemo-Plattform fungiert und so das Erfassen wichtiger Trainingsdatenermöglicht.Die akustische Umfeldanalyse wird künftig nicht nur in der Lagesein, Rettungswagen zu erkennen, sondern beispielsweiseauch menschliche Stimmen oder Spielgeräusche beim Einbiegenin einen verkehrsberuhigten Bereich. Akustik benötigt keine freieSichtachse wie optische Systeme – ein Fahrzeug kann also buchstäblichum die Ecke hören. So können automatisierte Fahrsystememit erhöhter Vorsicht reagieren und agieren – ähnlich wie einmenschlicher Fahrer, der spielende Kinder hört, bevor sie zu sehensind. Zudem werden die Außengeräusche in bestimmtenFahrmanövern über die Kopfstütze in das Fahrzeuginnere übertragen,um die Aufmerksamkeit des Fahrenden auf wichtige Umgebungsgeräuschezu lenken. Die akustische Technologie im Innenraumsoll auch eine sprachliche Kommunikation mit demFahrzeug ermöglichen.Voraussetzung für die Integration dieser Technologien und ihrZusammenspiel sind hochwertige Mikrofone in der Fahrzeughülle.Diese sind mit dem Bordnetz verbunden. Um den Einfluss vonFahrtwindgeräuschen zu minimieren, entwickelt und testet dasTeam um »The Hearing Car« auch geeignete Gehäuse und Abschirmungenfür Luftschallsensoren. Moritz Brandes erklärt:»Die Anzahl und Platzierung der Mikrofone sind entscheidendfür die Erkennung von Umgebungsgeräuschen. Unser Team hatLösungen entwickelt, die sowohl wind- als auch wetterfest sindund unter extremen Temperaturen funktionieren. Mit unseremDemofahrzeug haben wir Tests von Portugal bis zum Polarkreisdurchgeführt, um die Technologien unter verschiedenen Bedingungenzu erproben. Die Ergebnisse sind vielversprechend undzeigen das Potenzial unserer Entwicklungen für die Zukunft desautonomen Fahrens.«Diese Forschung wird im Programm »Vorab« durch das NiedersächsischeMinisterium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung sowie im Forschungsprojekt »Integrale agile E/E-Entwicklung für fusionierte und standardisierte Energie- und Datenbordnetze«durch das Bundesministerium gefördert.Bilder: Fraunhofer IDMT/Leona Hofmannwww.fraunhofer.de42 MOBILITY 2025/02
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