HIGH-SPEED ISOBUS UND TIM READY ZUKUNFTSSICHERE AUTOMATISIERUNGS- LÖSUNGEN FÜR DIE LANDTECHNIK 12 MOBILITY 2023
MOBILE AUTOMATION Mit der zunehmenden Komplexität in der Landwirtschaft steigen auch die Anforderungen hinsichtlich geforderter Datenraten, smarter Technologie, Kommunikationsstandards und Automatisierungskomponenten. Die Automatisierungsspezialisten von STW präsentieren auf der Agritechnica gleich mehrere Innovationen, die dabei helfen, Applikationen für das Smart und Precision Farming zu realisieren. Kabelgebundene Kommunikation zwischen landwirtschaftlichen Maschinen erfolgt heutzutage in der Regel über ISOBUS. Der Schnittstellen-Standard ist seit mehr als 20 Jahren im Rahmen der ISO 11783 definiert und sorgt für eine kompatible Datenverbindung zwischen Zugmaschine und gezogenem Gerät. Dank der ISOBUS Norm lassen sich über Kabinenterminals die Arbeitsfunktionen am gezogenen Gerät ansteuern, und somit teilautomatisierte Prozesse nutzen, beispielsweise das bequem vom Fahrersitz gesteuerte Ausfahren des Gestänges einer Feldspritze per Tastendruck. Stefan Hohn, Produktmanager für Mobilsteuerungen bei STW, erläutert: „Maschinenbetreiber erwarten durchgängige und nahtlose Kompatibilität zwischen ihren Landmaschinen: Stecker zwischen den Maschinen verbinden und fertig! Proprietäre Herstellerstandards haben keine Akzeptanz. Der ISOBUS garantiert den sicheren Datenaustausch über Herstellergrenzen und Maschinenklassen hinweg.“ HERAUSFORDERUNGEN DES PRECISION FARMINGS In modernen landwirtschaftlichen Prozessen werden immer mehr Transparenz und Effizienz gefordert. Landwirtschaftliche Flächen müssen bedarfsgerecht bearbeitet werden, um den Boden und die Umwelt zu schonen sowie maximale Erträge zu erwirtschaften. Ist ein Feld etwa besonders unkrautbelastet, sollen Assistenzsysteme dies erkennen und die Menge des Pflanzenschutzmittels entsprechend dosieren oder die mechanische Bearbeitung der Einzelpflanze erlauben. Solche hochgenauen Prozesse der Präzisionslandwirtschaft basieren meist auf optischen Detektionssystemen. Digitale Videosignale fordern jedoch angesichts ihrer hohen Datenmengen deutlich höhere Datenraten in der Kommunikation auf der Maschine und vor allem in der Vernetzung über Maschinen und Gespanne hinweg. Der aktuelle CAN-basierte ISOBUS-Standard mit Datenraten von maximal 250 kBit/s kommt hier zunehmend an seine Leistungsgrenzen. Weiterhin fordert der wachsende Wunsch der Verbraucher nach einer stärkeren Dokumentation und Prozesstransparenz beim Kauf landwirtschaftlicher Produkte mehr Prozessor- und Rechenleistung auf der Maschine, erklärt Stefan Hohn: „Technologisch sind viele dieser Ansätze und Applikationen bereits heute umsetzbar oder sogar umgesetzt, die Hardware ist leistungsfähig genug. Der aktuelle ISOBUS-Standard schränkt Applikationsentwickler hierbei jedoch mit seiner vergleichsweise geringen Datenrate ein. Diese Hürden werden mit dem High-Speed ISOBUS künftig abgebaut.“ Diesem Trend begegnet auch die AEF (Agricultural Industry Electronics Foundation) als ISOBUS-Normungsgremium mit den aktuellen Entwicklungen rund um den High-Speed ISOBUS. Anders als der ISO 11783 Standard (auf Basis des CAN-Bus) setzt der High-Speed ISOBUS auf Ethernet. Mit Datenraten von bis zu MOBILITY 2023 13
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