BASICS MASCHINENSICHERHEIT RUND UM DEN GLOBUS TENDENZEN DER MASCHINENSICHERHEIT PRODUKTE UND ANWENDUNGEN Maschinensicherheit ist auf dem Weltmarkt Pflicht. Für jedes Land braucht es aber die gültige „Eintrittskarte“, in Form der Zertifizierung der entsprechenden Norm. Die Tendenz zur Harmonisierung von internationalen Standards zur Maschinensicherheit nimmt zu. Dabei gilt die Faustregel: Je mehr internationale Normen in einem Markt angewandt werden, desto offener ist er. Und je offener der Markt, desto größere Exportchancen hat der lokale Maschinenbau. Offshore – beispielsweise bei Schiffen und Bohrplattformen – gelten spezielle Regeln. Zuerst werden die Richtlinien des Ursprungslandes der Maschinen und Anlagen angewandt. Aber auch Marinestandards wie die Norsok der norwegischen Ölindustrie setzen in puncto funktionaler Sicherheit zunehmend auf Normen wie die ISO 13849, die die Auslegung von Sicherheitsfunktionen in Maschinensteuerungen definiert. USA Die Normenlandschaft in den USA ist historisch gewachsen sehr heterogen. Das hängt vor allem damit zusammen, dass in den USA eine Vielzahl staatlicher Stellen auf nationaler und Einzelstaatsebene sowie unabhängige Organisationen Standards herausgeben. So können selbst lokale Arbeitsschutzbehörden zusätzliche Anforderungen an den Betreiber stellen. Erst bei der Inbetriebnahme sind Prüfzeichen einer Zertifizierungsstelle Pflicht. Bereits heute entspricht ein Großteil der relevanten Vorschriften in den USA internationalen oder europäischen Normen – das erleichtert den Umgang damit. 94 O+P – Ölhydraulik und Pneumatik 1-2/2016
BASICS EUROPÄISCHE UNION Seit Ende 2009 dürfen innerhalb der EU nur noch Maschinen in Verkehr gebracht werden, die den Vorgaben der neuen Maschinenrichtlinie 2006/42/EG entsprechen. Die Verantwortung dafür tragen die Maschinenhersteller. Sie müssen unter anderem für jede Maschine die Risiken bewerten, die funktionale Sicherheit auslegen und die Dokumentation mitliefern. Die Europäische Union hat mit dieser Maschinenrichtlinie nicht nur eine Vielzahl internationaler und europäischer Normen integriert, sondern auch den europäischen Markt weiter harmonisiert, was weltweit Vorbildcharakter hat. Das schafft für Maschinenhersteller zuverlässige Rahmenbedingungen. TÜRKEI Die Vorgehensweise der Türkei könnte vielen Schwellenländern als Vorbild dienen. Bereits seit 2004 setzt die Türkei bei der Maschinensicherheit fast ausschließlich auf europäische und internationale Normen. Die internationale Ausrichtung der Normenlandschaft verringert bei türkischen Unternehmen den Anpassungsbedarf für die Ausfuhr in andere Länder – erleichtert aber auch Importeuren den Zugang zum türkischen Markt. CHINA Die Einhaltung verpflichtender Vorschriften prüfen in China bereits die Zollbehörden. Dabei hat China viele Standards unter dem Dach „Sicherheit von Maschinen“ aus dem internationalen Normenwerk übernommen, teilweise aber auch modifiziert. Welche Standards relevant sind, muss im Einzelfall immer durch eine Normenrecherche abgesichert werden. BRASILIEN Das Land setzt vor allem auf internationale und europäische Vorgaben. Die 2010 überarbeitete zentrale Verordnung „Norma Regulamentadora N° 12“ (NR 12) lehnt sich sehr stark an die europäische Maschinenrichtlinie an, ist aber in manchen Bereichen strenger. Zudem gibt es einen wichtigen Unterschied: NR 12 gilt auch für bereits installierte Maschinen und Anlagen. Alte Anlagen dürfen nur dann – nach einem branchenspezifischen Stichtag – weiter betrieben oder verkauft werden, wenn sie dem Standard entsprechen. Bild: Bosch Rexroth AG www.boschrexroth.com bit.ly/BoschRexrothKnowHow O+P – Ölhydraulik und Pneumatik 1-2/2016 95
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