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O+P Fluidtechnik 10/2021

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O+P Fluidtechnik 10/2021

FORSCHUNGSFONDS

FORSCHUNGSFONDS FLUIDTECHNIK: NEUE THEMEN, NEUE GESICHTER FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Auf seiner jährlichen Mitgliederversammlung wählte der Forschungsfonds Fluidtechnik im VDMA einen neuen Vorstand. Zudem gab es emotionale Momente beim Abschied prägender Persönlichketien. Die neuen Forschungsvorhaben behandeln zunehmend Themen der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung. Wettbewerbsfähig zu sein bedeutet für Unternehmen immer große Anstrengungen im Bereich Forschung und Entwicklung. Manche kleinere und mittelständische Unternehmen sind mit Aufwand und Finanzierung von Grundlagenforschung überfordert. Aus dieser Ausgangssituation ist der Gedanke der Gemeinschaftsforschung unter Zurückstellung des Wettbewerbsgedankens entstanden, den der Forschungsfonds Fluidtechnik im VDMA seit beinahe fünf Jahrzenten verfolgt. NEUER VORSTAND GEWÄHLT Im Rahmen der nichtöffentlichen und virtuellen Mitgliederversammlung des Forschungsfonds Fluidtechnik im Juni dieses Jahrs ging es zu Beginn um Personalfragen. Prof. Peter Post schied nach 20 Jahren auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Er war zudem gut 17 Jahre lang der Obmann des AK Pneumatik. In dieser Doppelfunktion als Vorsitzender und Obmann gestaltete Prof. Post maßgeblich die inhaltliche Ausrichtung des Forschungsfonds und wurde entsprechend unter großem virtuellem Applaus verabschiedet. Neuer Vorstandsvorsitzender des Forschungsfonds Fluidtechnik ist der bisherige stellvertretende Vorsitzende Dr. Robert Rahmfeld, Danfoss Power Solutions GmbH & Co. OHG, zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden wurde Dr. Wolfgang Gauchel von der Festo SE & Co. KG gewählt. Ein weiterer Abschied betraf die Geschäftsstelle des Fachverbands: Peter-Michael Synek ging in den Ruhestand und wurde ebenfalls ehrenvoll verabschiedet. Synek betreute seit Oktober 1985 den Forschungsfonds Fluidtechnik und war von 2004 bis 2021 der stellvertretende Geschäftsführer. „Herr Synek hat dem Forschungsfonds seine heutige Bedeutung verschaffen. Er hat mit seiner Verbindlichkeit und Zielorientiertheit aber auch mit seiner humorvollen Art geleichermaßen Effektivität und Gemeinschaftsgefühl in den Forschungsfonds hereingebracht und dessen Renommee erhblich gesteigert“, meinte sein Nachfolger als stellvertretender Geschäftsführer, Dr. Christian Geis. PROJEKTVORSCHLÄGE Durch die Coronapandemie bedingt entfiel die öffentliche Informationsversammlung und es fand ausschließlich die Forschungsfonds-Mitgliederversammlung statt. Forschungsstellen präsen- 34 O+P Fluidtechnik 2021/10 www.oup-fluidtechnik.de

VDMA DER FORSCHUNGSFONDS FLUID­ TECHNIK IM VDMA IN STICHWORTEN Sitz: Lyoner Strasse 18, 60528 Frankfurt am Main Mitglied: Mitgliedschaft im Forschungskuratorium Maschinenbau e. V., FKM Gründungsjahr: 1974 Ziel: Förderung der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Fluidtechnik. Dazu werden Forschungsvorhaben gemeinsam mit Industrie und Wissenschaft vorbereitet und durchgeführt. Über 50 Firmen haben sich im Forschungsfonds Fluidtechnik zusammengeschlossen, um industriebezogene Gemeinschaftsforschung im vorwettbewerblichen Bereich zu betreiben. Vorsitzender: Dr. Robert Rahmfeld, Danfoss Power Solutions, stellvertretender Vorsitzender: Dr. Wolfgang Gauchel, Festo SE & Co. KG Kontakt: Dr.-Ing Christian Geis, VDMA, Tel.: 069/6603 1318, E-Mail: christian.geis@vdma.org tierten insgesamt 14 Projektvorschläge, die von den Mitgliedern diskutiert und bewertet wurden. Die folgenden Projektvorschläge werden vom Forschungsfonds Fluidtechnik aufgegriffen und eigenfinanziert durchgeführt: n Fluidtechnik 4.0 – Das Ventil als Softsensor (Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme der RWTH Aachen) n Geräuschminderung in Verdrängereinheiten durch strukturakustische Optimierung (Institut für Mechatronischen Maschinenbau der TU Dresden, Professur für Fluid-Mechatronische Systemtechnik) Der nachfolgende Projektvorschlag wird ebenfalls vom Forschungsfonds Fluidtechnik aufgegriffen und in modifizierter Form als zwölfmonatige Studie eigenfinanziert durchgeführt: n Metastudie Carbon Footprint – CO 2 -Bilanz fluidtechnischer Komponenten in der Produktion (Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme der RWTH Aachen) Die nachfolgenden Projektvorschläge werden vom Forschungsfonds Fluidtechnik aufgegriffen und sollen bei der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. (AiF) beantragt werden: n Kavitationsresistenz durch Formgedächtnislegierungen (Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme der RWTH Aachen; Partnerinstitut: Institut für Werkstoffe, Werkstoffprüfung der Ruhr-Universität Bochum) n Einfluss von Grenzflächeneffekten auf das Verschleißverhalten von translatorischen Pneumatikdichtungen (Institut für Maschinenelemente der Universität Stuttgart) n Erhöhung der Leistungsdichte durch Drucksteigerung in Axialkolbenpumpen – Ultrahochdruck-Pumpe (Institut für Mechatronischen Maschinenbau der TU Dresden, Professur für Fluid- Mechatronische Systemtechnik) n Betriebsbereichserweiterung durch thermische Analyse der tribologischen Phänomene an Innenzahnradpumpen (Institut für Mechatronischen Maschinenbau der TU Dresden, Professur für Fluid-Mechatronische Systemtechnik) n Modellgestützte Zustandsgrößenbestimmung für cyber-physische Antriebssysteme (Institut für Mechatronischen Maschinenbau der TU Dresden, Professur für Fluid-Mechatronische Systemtechnik) n Energiebasierte Verschleißsimulation translatorischer Systeme (Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme der RWTH Aachen; Partnerinstitut: Institut für Maschinenelemente der Universität Stuttgart) Beim Forschungsfonds sieht man die Grundlagenforschung zum Teil von der Gesetzgebung beeinflußt: „Es besteht nach wie vor Bedarf an Grundlagenforschung, z. B. bei tribologischen Fragen, Materialien und Fluiden oder Themen wie Wirkungsgraden, Simulation und Steuerungstechnik“, meinte Dr. Geis im Gespräch mit O+P, „Zunehmend sind allerdings Themen, die sich aus Trends und/oder Gesetzgebung ergeben, Gegenstand der Forschung, z. B. Smart Sensors, indirektes Sensoring oder natürlich Nachhaltigkeitsthemen wie Energieeffizienz oder der Carbon Footprint.“ FACHVERBANDSÜBERGREIFENDE INITIATIVE Zum Carbon Footprint läuft im VDMA ab Oktober eine fachverbandsübergreifende Initiative (gelenkt von der Abteilung ‚Technik, Umwelt und Nachhaltigkeit‘), deren Ziel es ist, branchenübergreifend eine konsistente und einheitliche Bestimmung des Carbon Footprint zu ermöglichen. Im Rahmen der Metastudie wird sich das Ifas der RWTH Aachen auch an dieser Initiative beteiligen, um die Belange der Fluidtechnik einzubringen. Die nächste Mitgliederversammlung des Forschungsfonds Fluidtechnik in Verbindung mit einer vorangestellten Informationsveranstaltung findet am 01. Juni 2022 in Frankfurt statt. Bild: adobe_stock www.fluid.vdma.org www.oup-fluidtechnik.de O+P Fluidtechnik 2021/10 35

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