Aufrufe
vor 3 Wochen

O+P Fluidtechnik 11-12/2024

  • Text
  • Wwwvereinigtefachverlagede
  • Entwickelt
  • Fuels
  • Einsatz
  • Unternehmen
  • Anwendungen
  • Parameters
  • Sensoren
  • Mobile
  • Maschinen
  • Fluidtechnik
O+P Fluidtechnik 11-12/2024

Impulsgeber SEIT 70

Impulsgeber SEIT 70 JAHREN EIN WIRKUNGS- VOLLER IMPULSGEBER DER „LEE PLUG“ – SO EINFACH WIE GENIAL Leighton Lee II schuf 1954 mit dem Lee Plug ein universelles Werkzeug zur leckagefreien Abdichtung von Bohrungen in verschiedensten Gehäusematerialien PRODUKTE UND ANWENDUNGEN Peter Becker, Becker Storytelling, Uelversheim 22 O+P Fluidtechnik 2024/11-12 www.oup-fluidtechnik.de

DICHTUNGSLÖSUNGEN Die Industrie mit ihren vielfältigen Branchen spült regelmäßig technische Neuerungen auf den Markt. Aber nicht jede als Innovation angepriesene Entwicklung hat auch das Zeug dazu, nachhaltig Impulse zu setzen. Wirklich impulsgebend sind Innovationen erst dann, wenn daraus völlig neue Konzepte entstehen. Oder, wenn eine Idee so einfach und universell ist, dass sie eine Vielzahl an Branchen nachhaltig beeinflusst. Genau das ist Leighton Lee II vor 70 Jahren mit dem „Lee Plug“ gelungen. Ein einfacher Verschlussstopfen in Miniaturbauweise, der ein zentrales Problem in der Luftfahrt lösen konnte, und in den folgenden Dekaden in verschiedensten Branchen erfolgreich adaptiert wurde. 01 Lee Plug-Varianten sind in unzähligen Größen und für mannigfaltige Anwendungen verfügbar Der eigentliche Heureka-Moment kam im Jahr 1954, acht Jahre nach der ursprünglichen Firmengründung der The Lee Company in Westbrook, Connecticut. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Leighton Lee II mit seinem jungen Unternehmen The Lee Company als Zulieferer und Auftragsfertiger für Flugzeug- und Triebwerkhersteller gearbeitet. Laut den historischen Aufzeichnungen hatte Leighton Lee II einen besonders leistungsstarken Prototyp eines Treibstoffsystems für ein Jet- Triebwerk entwickelt, den er einem großen Kunden demonstrierte. Im Testbetrieb kam es jedoch zu starker Leckage mit großem Treibstoffverlust. Da Leighton Lee II überzeugt von der Funktionstüchtigkeit seines Systems war, wusste er, dass er lediglich diese Leckage in den Griff bekommen musste, um das Treibstoffsystem zum Erfolg zu führen. Das Problem: Damals am Markt verfügbare Dichtungslösungen waren für die auftretenden Drücke und den leckagefreien Verschluss von Bohrungen in Metall nicht ausgelegt. Leighton Lee II entwickelte daraufhin seine eigene Lösung, den Lee Plug. MAXIMALE PRÄZISION FÜR LECKAGEFREIE ABDICHTUNG Das Prinzip des Lee Plug ist so simpel wie genial. Der Plug, eine zylindrische Hülse, wird in eine Stufenbohrung eines Motorblocks oder Metall-Manifolds eingelassen. Anschließend wird der leicht konische Pin in den Plug eingepresst und sorgt dafür, dass eine formschlüssige und dichte Verbindung entsteht. Das Problem der Leckage war gelöst. 1958, zum zehnjährigen Jubiläum des Unternehmens, meldete Leighton Lee II das offizielle Patent des Lee Plug an. The Lee Company war bis zu dieser Entwicklung bereits organisch gewachsen und hatte mehrere Vergrößerungen und Standortwechsel hinter sich, inklusive des Umzugs der Firmenzentrale an den heutigen Standort nach Westbrook, Connecticut. Mit dem Lee Plug gelang jedoch der Sprung vom Individualfertiger zum Großlieferanten. Nun hatte das Unternehmen ein Standardprodukt, das in großen Stückzahlen nachgefragt wurde. Denn der 02 Lee Betaplug Installationsschema: Durch die konische Aufspreizung entsteht eine formschlüssige leckagefreie Verbindung, die keine zusätzlichen Dichtmittel benötigt Lee Plug löst ein Problem, dass damals viele Konstrukteure hatten – und auch heute noch haben. Der Lee Plug ist bis zum heutigen Tag millionenfach auf der ganzen Welt im Einsatz und ist somit in der Luftfahrt impulsgebend. Bei der Produktion der Miniaturteile überließ Lee nichts dem Zufall. Das Unternehmen beauftragte einen Schweizer Hersteller von Präzisions-Uhrmacher-Maschinen mit der Fertigung der ersten Prototypen. Schon damals standen maximale Qualität und Zuverlässigkeit an oberster Stelle. Aus diesen Prototypen entwickelte sich ein enormes Portfolio an Standard-Verschlussstopfen in den verschiedensten Größen und Materialien. Die extrem geringe Größe der Lee-Komponenten spiegelt sich bis heute im Maschinenpark im Stammwerk wider. Eine Vielzahl von Sondermaschinen kommt zum Einsatz, um die teilweise nur Millimeter großen Fluid-Control-Lösungen zu fertigen. EINFACH ADAPTIERBARES PRINZIP Jürgen Prochno, Geschäftsführer der Lee Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH, der deutschen Tochtergesellschaft der The Lee Company, erklärt: „Den Lee Plug gibt es inzwischen in tausenden Ausführungen für alle denkbaren Anwendungen. Wir können die unterschiedlichsten Materialien realisieren und die Kompatibilität zu einer Vielzahl von Gehäusematerialien, von www.oup-fluidtechnik.de O+P Fluidtechnik 2024/11-12 23

© 2023 by Vereinigte Fachverlage GmbH. Alle Rechte vorbehalten.