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O+P Fluidtechnik 3/2020

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O+P Fluidtechnik 3/2020

SENSORIK MOTION CONTROL

SENSORIK MOTION CONTROL LEBT VON KUNDEN- ORIENTIERTER UMSETZUNG PRODUKTE UND ANWENDUNGEN Mit der Übernahme der Stegmann GmbH im Jahr 2002 hat SICK das Geschäftsfeld Motion Control dynamisch weiterentwickelt und im Markt innovative Impulse gesetzt: Marktübergreifende Schnittstellen wurden eingeführt und etabliert, innovative Gebertechnologien sind mittlerweile in marktgerechte Baugrößen überführt und anwendungsgerechte Programmierlösungen sind umgesetzt. Was diese Entwicklungen für die Lösung von Motion-Control-Anwendungen bedeuten und wo die technologische Reise hingeht, darüber sprachen wir im Interview mit Heiko Krebs, Vice President Product Management der SICK Stegmann GmbH. Rotative Encoder, Linear-Encoder, Seilzug- und Messradsysteme, Motor-Feedback-Systeme, Programmiertools – betrachtet man neben der Vielzahl von Schnittstellen Ihrer Encoder auch Merkmale wie Messtechnologie, Baugröße, Programmierbarkeit oder Anschlusstechnik, hat man den Eindruck, dass die Anforderungen im Motion-Control-Markt heterogener sind, als man zunächst denkt. Heiko Krebs: Das ist richtig. Die Kundenanforderungen sind sehr vielfältig – und damit kann es auch nicht den einen Encoder oder das eine Motor-Feedback-System geben. Motion Control lebt von kundenorientierter Umsetzung. Darauf lassen wir uns gerne ein. Nehmen wir beispielsweise die Programmierbarkeit: Gestartet sind wir mit einem Inkremental-Encoder, der sich per PC programmieren ließ. Das Feature selbst fanden viele klasse, aber nicht alle Kundengruppen waren in der Lage sich dies in vollem Umfang zunutze zu machen. So haben Inbetriebnahme- und Servicetechniker unserer Kunden den Wunsch nach einem tragbaren Programmiertool zurückgemeldet, mit dem sie Einstellungen vor Ort an der Maschine vornehmen können. Also haben wir ein entsprechendes Handheld-Gerät entwickelt. Mit der wachsenden Flexibiliät kam der Wunsch auf ohne Tool, sondern am Encoder direkt programmieren zu können. Das haben wir dann mit Dip-Switch-Schaltern gelöst. Das Beispiel lässt sich entsprechend auch auf andere Encodermerkmale übertragen. Es zeigt, wie dynamisch sich die Kundenanforderungen immer wieder verändern. Wir waren und sind also gefordert, unser Portfolio in einer sinnvollen und marktgerechten Varianz anzubieten. Gleichzeitig bedarf aber nicht jeder Kundenwunsch einer umfassenden Neuentwicklung. Oft geht es um die individuelle Anpassung vermeintlich trivialer Themen wie bestimmte Wellendesigns, Kabellängen, Steckverbinder, Ader- und Pinbelegungen oder eine besondere Konfektionierung und Versendung. Jedes Jahr erreichen uns eine Vielzahl solcher Anfragen. Um solche kundenspezifischen Versionen möglich zu machen, haben wir interne Customization-Prozesse durch transparente und effiziente Projektabläufe professionalisiert und beherrschbar gemacht. Durch die anwendungsspezifische und zugleich bezahlbare Individualisierung generieren wir so einen perfekten, schnell verfügbaren Kundennutzen. Gleichzeitig schafft dies eine Marktnähe, die es erlaubt, mögliche Trends frühzeitig zu erkennen und für neue Encoder oder Motor- Feedback-Systeme zu nutzen. Ein solcher Trend heißt IO-Link. Die Punkt-zu- Punkt-Verbindung hält im Zuge der Digitalisierung jetzt verstärkt auch Einzug in die Welt rotativer und linearer Encoder.

SENSORIK IO-Link bietet Encodern den idealen Datenkanal, um verfügbarkeitsrelevante Prozessinformationen in die Steuerungsebene, in die Maschinenebene oder in die Cloud zu übertragen Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Wie sind die Aussichten für IO-Link-fähige Encoder? Heiko Krebs: IO-Link ist untrennbar mit der fortschreitenden Digitalisierung im Maschinen- und Anlagenbau verbunden. Das Einstiegsargument pro IO-Link war zunächst die umfassendere und leichtere Parametrisierung der Encoder im eingebauten Zustand. Schnell ging es den Anwendern jedoch darum, Prozessdaten im Zuge der Positionsmessung zu erfassen, auszuwerten und zu übertragen. Es gibt zahlreiche Anwendungen in der Fabrik- und Logistikautomation, in denen Positionen und Geschwindigkeiten gemessen werden müssen und hierbei gleichzeitig verfügbarkeitsrelevante Prozessinformationen anfallen. IO-Link ist hier der ideale Datenkanal, um sie in die Steuerungsebene, in die Maschinenebene oder in die Cloud zu übertragen, damit hier entsprechende Mehrwerte generiert werden können. Die Verfügbarkeit von Diagnosedaten ist nur Benefit. Hinzu kommen beispielsweise ein integrierter Temperaturzyklenzähler, die konfigurierbare Überwachung von Grenzwerten oder die Data-Storage-Funktion für den Encoderaustausch ohne Parametrierung, die den Anwendern neue Möglichkeiten bieten. Insofern sind die Zukunftsaussichten für Encoder mit IO-Link mehr als positiv. dem Markt erfolgreich, deren besonderes Messprinzip wir jetzt auch an industrielle Anforderungen adaptieren wollen. Ebenfalls weiter vorantreiben werden wir das Thema Safety. Mit dem neuen Absolut-Encoder AFS/AFM60S Pro können wir im Systemverbund mit der SICK-Sicherheitssteuerung Flexi Soft jetzt die SIL3- gerechte, sichere Positionsmessung als Encoderlösung anbieten. Im Bereich Messradsysteme wird es in 2020 ebenfalls eine Innovation geben, das MWS120. Highlight ist hier, neben der werkzeuglosen Einstellung der Federspannkraft, vor allem die unglaubliche Kombinatorik. Encoder, Schnittstellen und Messräder lassen sich individuell zu fast 100 Varianten konfigurieren. Da wird es schon schwer, eine Applikation zu finden, die sich nicht damit realisieren lässt. Und für Anwendungen, in denen das taktile Abtasten der Objektoberfläche per Messrad nicht möglich ist, gibt es im zweiten Quartal von SICK eine technologisch neue und smarte Lösung zur berührungslosen, linearen Positions- und Geschwindigkeitsmessung. Sie ist in dieser Form völlig neu auf dem Markt und hat das Potenzial, auch komplett neue Applikationen zu erschließen. Diese Innovation wird viele unserer Kunden befähigen, ihr Maschinendesign noch effizienter zu gestalten und somit auch insgesamt die Leistungsfähigkeit erhöhen. Vielen Dank für das Gespräch. www.sick.com DAS ZIEL: FORTSCHRITT. MIT ROHRBEARBEITUNGSMASCHINEN VON TRANSFLUID ® . Wie sieht es am Low-End des Motion-Control-Marktes aus? Und was ist technologisch noch, aber nicht mehr lange, hinter dem Horizont? Heiko Krebs: Nicht jeder nutzt IO-Link, nicht jeder braucht Programmierbarkeit und hohe Auflösung. Positionsmessung als Funktionalität reicht oftmals aus. Dafür soll es schmal und kompakt zugehen und der Preis wird mit spitzem Bleistift gerechnet. Für diesen Best-Value-Markt bieten wir in Kürze einen robusten und mit weniger als 20 mm Bauhöhe ultrakompakten Inkremental-Encoder an. Während wir hier noch von Encodern für den klassischen, stationären Maschinenbau reden, darf man auf der anderen Seite die mobile Automation nicht vergessen. Messen wie die Bauma oder die Agritechnica haben gezeigt, dass in Bauund Landmaschinen sowie Kommunal- und Entsorgungsfahrzeugen der Bedarf an Sensorik generell und damit auch an Encodern dynamisch wächst. Hier sind wir unter anderem mit robusten und EMV-gerechten Linearencodern für hydraulische Systeme auf www.transfluid.net TUBE 2020: Wir freuen uns auf Sie! O+P Fluidtechnik 3/2020 35

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