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O+P Fluidtechnik 3/2023

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O+P Fluidtechnik 3/2023

DRUCKFLÜSSIGKEITEN

DRUCKFLÜSSIGKEITEN CONDITION MONITORING DIGITALE SYSTEMÜBERWACHUNG BEI HYDRAULIKÖLEN Zur Schonung von Ressourcen und im Interesse der Betriebskostensenkung sollte die Nutzungsdauer der Öle in Hydraulikanlagen und Schmiersystemen maximiert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, spielt die Überwachung der Öle eine wichtige Rolle. PRODUKTE UND ANWENDUNGEN Neben einer systemgerechten Filtration mit dem Ziel die Reinheitsklasse zu stabilisieren gehört zu einer Nutzungsdauerverlängerung die permanente Überwachung verschiedener Parameter mittels Sensoren wie der CM Baureihe von Bühler Technologies. Solche Sensoren haben laufend Temperatur, Leitfähigkeit und Permittivität des Öls im Blick. Aus diesen Werten lässt sich die Alterung des Öls und damit die verbleibende Nutzungsdauer ableiten. Besonders in der Schmiertechnik hat das Öl den Rang eines Konstruktionselementes und muss über seine Nutzungsdauer hinweg bestimmte Eigenschaften aufweisen um den sicheren Betrieb der Gesamtanlage zu gewährleisten. Die gewünschten Eigenschaften werden durch die Additivierung eines Grundöls erzeugt. Die Additive werden sich infolge der tribologischen Belastungen im Laufe des Betriebs sowie äußeren Belastungen wie Feuchte oder Luftverschmutzung verändern, das Öl ‚verschleißt‘. Damit die oben erwähnten Sensoren ihre Aufgabe zielgerichtet erfüllen können, machen sie sich in einer Anlernphase sozusagen mit den Werten des Frischöls ‚vertraut‘. Die bordeigenen Algorithmen errechnen dann aus den aufgenommenen Werten die wahrscheinliche Lebensdauer des Öls und setzen entsprechende Grenzwerte. Verändert sich im Laufe des Betriebs die Korrelation der Parameter zueinander, beeinflusst das die verbleibende Nutzungsdauer und der CM Sensor setzt die Grenzwerte neu. LABORUNTERSUCHUNGEN NICHT VERNACHLÄSSIGEN Über die zum Lieferumfang gehörende Software ‚Data Viewer‘ können jederzeit der Verlauf der gemessenen Werte aller Parameter aufgerufen und z.B. in Form von Verlaufskurven bewertet werden. Zeichnet sich ein baldiges Ende der Nutzungsdauer ab, Zur CM-Reihe gehört auch der Partikel-Monitor BPM können die Grenzwerte überschrieben und auf den nächsten geplanten Stillstand zur Wartung getimt werden. Bei allem Komfort der online Überwachung sollte man die periodische Laboruntersuchung der Öle nicht vernachlässigen. Speichert man online und Labor Ergebnisse in einem Systemlogbuch ab, erhält man unter den individuellen Betriebsbedingungen wertvolle Informationen zur Effizienz verschiedener Öle, eine zusätzliche Möglichkeit das betriebsinterne Condition Monitoring zu optimieren. Bilder: Bühler Technologies www.buehler-technologies.com 28 O+P Fluidtechnik 2023/03 www.oup-fluidtechnik.de

DRUCKFLÜSSIGKEITEN KONKRET GEFRAGT Xxxx Die CM-Baureihe von Bühler Technologies ist der Lage, den Zustand von Ölen in Hydraulikanlagen und Schmiersystemen zu monitoren. Wir haben dazu bei Bühler Technolgies nachgefragt. Produktmanager René Vogler erklärte uns weitere Feinheiten. René Vogler, Produktmanager, Bühler Technologies Die CM-Baureihe besteht aus verschiedenen Sensoren. Welche Sensoren sind für das Condition Monitoring von Hydraulikanlagen die wichtigsten? Zunächst ist eine qualifizierte Arbeitsfiltration unumgänglich. Sie stellt sicher, dass die geforderte ISO Reinheitsklasse im System stabilisiert wird. Zur Überwachung der Filtration bieten sich zwei Wege an: der Partikelmonitor BPM zur kontinuierlichen Online- Überwachung des Fluids, oder/und die Überwachung der Schmutzaufnahmekapazität des Filters mit der Baureihe BCI. Damit wird der Filter zum CM ‚Sensor‘ indem er zeitlich auffällige Druckabfallabweichungen infolge erhöhten Verschleißes sichtbar macht. Kommt durch äußere Einflüsse wie Temperaturschwankungen, hohe Luftfeuchtigkeit oder aber auch das Einsickern von Kühlwasser in das Hydrauliksystem hinzu, macht die Überwachung der relativen Feuchte des Öles Sinn (unser BCM-W), da Feuchte im Öl die Nutzungseigenschaften und die Lebensdauer negativ verändert. Zur Optimierung der Lebensdauer sollte man die Leitfähigkeit und die Permittivität ebenfalls kontinuierlich überwachen. Der BCM-MS Sensor errechnet daraus die Restnutzungsdauer des Öls. Da die korrekte Ölzustandsüberwachung niemals nur auf einem Parameter basieren kann, bietet Bühler Technologies mit dem CM-Terminal auch die Möglichkeiten der Kombination mehrerer Sensoren, um die Einbausituation zu vereinfachen. Ist es denkbar, mit den Fähigkeiten des Algorithmus der CM-Reihe auch das Gemisch aus Öl und Additiv zu optimieren? Nein, dies ist nicht möglich. Die Auswertung der Parameter der Sensorbaureihe BCM lässt keinen direkten Rückschluss auf die Art der Additivierung zu. Lediglich die Veränderung der Parameter ist ein Indikator für die Veränderung der Additive. Die genaue Bestimmung des Ölzustandes bleibt der spektroskopischen Laboruntersuchung vorbehalten. Daher empfehlen wir zur kontinuierlichen Online- Überwachung immer auch die periodische Laboruntersuchung des Fluids. Jedoch kann durch die konstante Onlinemessung der verschiedenen Verschleißparameter die Anzahl der Laboruntersuchungen deutlich reduziert werden. Inwieweit sind die Technologien auch in Mobilen Maschinen nutzbar? Welche Einbauvorrausetzungen müsste man für mobile Anwendungen erfüllen? Auch für mobile Maschinen sind diese Sensoren in den Hydrauliken vollumfänglich nutzbar. Natürlich sollte man die Datenblattangaben zu der Sensorik einhalten. Speziell denke ich hier z.B. an die Schutzklasse. Mit IP67 sollten die Geräte vor einer Bearbeitung mit einem Hochdruckreiniger geschützt werden. www.oup-fluidtechnik.de O+P Fluidtechnik 2023/03 29

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