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O+P Fluidtechnik 3/2023

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O+P Fluidtechnik 3/2023

SPANNHYDRAULIK

SPANNHYDRAULIK LEBENSDAUER DER SYSTEMKOMPONENTEN VERBESSERN STRATEGIEN FÜR OPTIMIERTE WARTUNGS- INTERVALLE UND GERINGERE KOSTEN PRODUKTE UND ANWENDUNGEN Beim Austausch einzelner Fluidsystemkomponenten müssen Sie berücksichtigen, dass die Kosten für den Austausch weit mehr umfassen als nur den reinen Preis für das Ersatzteil. Es fallen beispielsweise auch Kosten für die Installation und die Wartung an. Darüber hinaus müssen auch Produktionsausfälle berücksichtigt werden, falls die Anlage während der Instandhaltungsarbeiten heruntergefahren werden muss. Da die Sicherheit einer Anlage höchste Priorität hat, machen sich auch Wartungskosten im Endergebnis bemerkbar. Aus diesem Grund ist es wichtig, alle Komponenten so lange wie möglich in einem funktionsfähigen Zustand zu halten. Hierfür gibt es mehrere Strategien, die nicht nur auf die Lebensdauer der Komponenten abzielen, sondern gleichzeitig auch zu niedrigeren Instandhaltungskosten und einer insgesamt höheren Anlagensicherheit beitragen. Brian Aplin, Field Engineering Supervisor für Nord- und Südamerika, Swagelok Company ANGEMESSENE SYSTEMAUSLEGUNG Die richtige Fluidsystemauslegung ist eine zentrale Voraussetzung für den reibungslosen Betrieb, insbesondere da die Widerstandsfähigkeit einer Komponente von zahlreichen Faktoren abhängig ist. Von Druck- und Temperaturschwankungen über Wasserschläge, Vibrationen und Verunreinigungen gibt es unzählige Variablen, die den Systembetrieb und damit auch die Lebensdauer der verbauten Komponente und des Systems selbst beeinflussen. Aus diesem Grund müssen neue Betriebsparameter bei allen Komponenten unbedingt mit den Herstellerangaben abgeglichen werden, um so sicherzustellen, dass sie weiterhin innerhalb der zulässigen Betriebsbereiche liegen. Wenn beispielsweise entschieden wird, Schläuche häufiger einer Dampfreinigung zu unterziehen, hat das möglicherweise Auswirkungen auf die Lebensdauer. Wenn dies wiederum nicht angemessen bei der Prüfung und dem Austausch der Schläuche berücksichtigt wird, drohen später sogar noch größere Reparaturaufwände und damit auch höhere Kosten. MÖGLICHE VARIABLEN BERÜCKSICHTIGEN Unerwartete Leckagen oder andere Komponentenausfälle können in einem Fluidsystem erheblichen Schaden anrichten. Aus diesem Grund sollte bei der Komponentenauswahl unbedingt die gesamte Anwendung berücksichtigt werden. Dazu gehören alle Faktoren, die bei der gemeinsamen Nutzung zu beachten sind: n Normale Betriebstemperaturen und -drücke n Maximale Betriebstemperaturen und -drücke n Umgebungstemperaturen und -bedingungen, inklusive Außenbedingungen 34 O+P Fluidtechnik 2023/03 www.oup-fluidtechnik.de

SPANNHYDRAULIK 01 02 03 n Exposition gegenüber dem Prozessmedium (innen) oder externen Medien (außen) n Vibrationsrisiko n Mechanische Abstützung von Leitungen und ähnlich gelagerten Komponenten n Reinigungs- und Instandhaltungsabläufe Alle Punkte sind zwar gleichsam wichtig, doch der Kompatibilität des Prozessmediums wird in vielen Fällen zu wenig Aufmerksamkeit beigemessen. Wenn nicht überprüft wird, dass alle produktberührten Komponenten (einschließlich O-Ringe und Ventilpackungen) mit dem Prozessmedium kompatibel sind, ist noch vor Ablauf der erwarteten Lebensdauer mit Ausfällen zu rechnen. Zudem müssen auch externe Bedingungen, zum Beispiel eine potenzielle Exposition gegenüber Salzwasser, in die Überlegungen einfließen. Außergewöhnliche Bedingungen erfordern unter Umständen den Einsatz besonderer Werkstoffe wie ummantelte Rohrleitungen, Spezialklemmen oder möglichen Rohrstützen. SCHULUNGEN Selbst die passendsten Komponenten arbeiten nur dann zuverlässig, wenn sie ordnungsgemäß installiert wurden. Falsch gebogene Rohrleitungen sind beispielsweise übermäßigen lateralen Belastungen ausgesetzt. Eine seitliche Installation kann wiederum zur Folge haben, dass sich interne Dichtungen und Ventile OPTIMIERTE WARTUNG SPART ZEIT UND KOSTEN ungleichmäßig abnutzen. All diese Probleme lassen sich vermeiden, wenn die Systeminstallateure angemessen geschult sind. Eine andere Methode zur Minimierung von Installationsproblemen besteht darin, schon bei der Komponentenauswahl auf eine einfache Installation zu achten. Für Instandhaltungstechniker ist es beispielsweise einfacher, Verschraubungen mit niedrigem Anzugsmoment korrekt festzuziehen. Die meisten Techniker sind mit den gängigen Systemen zwar bestens vertraut, allerdings kann jedes noch so kleine Detail große Auswirkungen haben. PROBLEME VORAB VERHINDERN Vorbeugende Instandhaltung sollte besonders bei Schläuchen, Ventilen und Reglern erfolgen. Dabei ist es wichtig, alle durchgeführten Vorgänge zu dokumentieren. So lässt sich nachvollziehen, ob bestimmte Komponenten zu häufig ausgetauscht werden müssen. Denn das würde einen Hinweis darauf liefern, dass an dieser Stelle vielleicht besser eine andere Komponente zum Einsatz kommen sollte. Durch einen passenden Austausch können die in der Anlage anfallenden Kosten im Laufe der Zeit deutlich 01 Sicher fest: Mit einer Prüflehre lässt sich feststellen, ob der Techniker die Verschraubungen leckagefrei angezogen hat 02 Lebenslanges Lernen: Schulungen können beispielsweise Anweisungen zur Durchführung einer Blasenleckprüfung umfassen 03 Klapp und Pack: Das Betriebsmittelventil lässt sich direkt in der Leitung aufgeklappen und somit die Ventilpackung ohne komplette Montage ersetzen gesenkt werden. Verantwortliche können solche Szenarien bewerten und Empfehlungen zu einem anlagenspezifischen Instandhaltungsplan sowie zu Ersatzteilen abgeben. ANGEMESSENE LAGERUNG Schläuche sollten beispielsweise hängend gelagert und nicht gestapelt werden. Ansonsten können sie sich über den vorgesehenen Biegeradius verbiegen und dabei beschädigt werden. Außerdem sollten Schläuche zu keiner Zeit ultravioletter (UV-) Strahlung ausgesetzt sein, da es ansonsten zu einer Zersetzung kommen kann. Bei der Lagerung sollten außerdem beide Schlauchenden verschlossen werden, damit sich im Innern des Schlauchs keine Verunreinigungen ansammeln können. Ersatzteile wie Klemmringe, O-Ringe und Ventilpackungen müssen je nach Hersteller kategorisiert und gelagert werden, da sie nicht austauschbar sind – auch wenn dies auf den ersten Blick so scheinen mag. Wenn Komponenten unterschiedlicher Hersteller miteinander kombiniert werden, kann das zu Leckagen, Korrosion und Produktausfällen führen. BESTÄNDIGES LERNEN Der Austausch von Fluidsystemkomponenten zählt zu den wichtigen Aufgaben im täglichen Anlagenbetrieb. Mit einer angemessenen Systemauslegung sowie einer geeigneten Auswahl, Installation, Instandhaltung und Lagerung der Komponenten lässt sich die Lebensdauer aller verbauten Teile verlängern. Durch die längere Lebensdauer sinken die internen Kosten bei der Teilebeschaffung und es werden die Ausfallzeiten reduziert, da das System nicht so häufig für Reparaturarbeiten heruntergefahren werden muss. Wenn eine beschädigte oder verschlissene Komponente vor dem Ende ihrer eigentlichen Lebensdauer versagt, ist es wichtig, den Hintergründen hierfür auf die Spur zu gehen. Für jeden Komponentenausfall gibt es eine Ursache – und anhand dessen vielleicht besser ein Teil eines anderen Herstellers verwenden. Bilder: Swagelok www.swagelok.com www.oup-fluidtechnik.de O+P Fluidtechnik 2023/03 35

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