GEWICHTSAUSGLEICHSZYLINDERWIDERSTEHEN 10.000 KILONEWTONDEM KRAFTPROTZSTANDHALTENDie pneumatischenAusgleichszylindersind für besondershohe StandzeitenausgelegtPRODUKTE UND ANWENDUNGENWenn der Umformstempel auf das Blech kracht,entstehen enorme Kräfte und Schwingungen.Um Verformungen und Schäden an der Pressezu verhindern, müssen diese Kräfte präzise undgleichmäßig auf die Bearbeitungsfläche verteiltsowie anschließend abgedämpft werden.Zu diesem Zweck kommen spezielleGewichtsausgleichszylinder zum Einsatz.Der globale Systemlieferant für Stanz- und UmformtechnikAndritz Kaiser setzt seit Jahren bei seinen Maschinenauf individuell ausgelegte und dank der speziellen Konstruktionbesonders wartungsarme Ausgleichszylindervon Konstandin. „Je mehr Kraft eine Presse aufbringen muss,desto schwieriger wird es, diese in geordnete Bahnen zu lenken“,so Wolfgang Wiedenmann, stellvertretender Vertriebsleiter beiAndritz Kaiser. „Schon die kleinste Ungleichheit bei der Kraftverteilungkann die Qualität der bearbeiteten Werkstücke gravierendbeeinträchtigen.“ Arbeiten beispielsweise die als eine Art Stoßdämpferfungierenden Gewichtsausgleichzylinder nicht präzise,so erschwert dies die korrekte Positionierung der Stanzwerkzeuge.Gleichmäßige und wiederholgenaue Ergebnisse werden dannschlicht unmöglich. Um es gar nicht erst dazu kommen zu lassenund ihren Kunden zuverlässige Stanz- sowie Umformprozesse zuermöglichen, vertraut Andritz Kaiser bei Anlagen mittlerer Größemit einer Presskraft zwischen 1.600 und 10.000 kN daher seit Jahrenauf Zylinder von Konstandin.Bei einem Stanzautomaten, den der Maschinenbauer für einenniederländischen Kunden realisierte, kamen allerdings noch weitereHerausforderungen hinzu: Um unterschiedliche, massiveStrukturbauteile und schwere Träger für Lkw-Anhänger flexibelherzustellen, muss die 6.000 kN starke Presse in der Lage sein,Stahlbänder zwischen 150 und 800 mm Breite und einer Dickevon 1 bis 8 mm sicher zu verarbeiten. Dieser große Bereich stelltstark variierende Anforderungen an die Werkzeuge hinsichtlichKraft, Kraftschwerpunkt, Schnittschlag und Prägetiefe. Daherverfügt die Presse über einstellbare Hubhöhen von 100 bis300 mm sowie einer adaptiven Geschwindigkeitsregelung. „Die indiesem Zusammenhang ebenso flexible Geschwindigkeit derZylinderbewegung ist bei der hier erforderlichen Größe der Ausgleichszylinderallerdings eine Herausforderung“, wirftMathias Kraft, Technischer Leiter bei Konstandin, ein.22 O+P Fluidtechnik 2025/03 www.oup-fluidtechnik.de
STANZ- UND UMFORMTECHNIKSPEZIELLE GEOMETRIE, DICHTUNG UNDSCHMIERUNGDie insgesamt vier pneumatischen Ausgleichszylinder müssenam Stanzautomaten extremen Bedingungen und hohen Kräftenstandhalten. So kommt es während des Pressvorgangs zu Druckspitzenbis 10 bar und teilweise schlagartigen Belastungen. Beiden für diese Presse erforderlichen hohen Kolbengeschwindigkeitenerwärmt sich zudem das Rohr, wobei Temperaturen bis100 °C entstehen können. Diese beanspruchen vor allem dieDichtungen, die den Belastungen als flexible Elemente üblicherweisekaum standhalten können und schnell verschleißen. Umderartige Probleme bei ihren Pressezylindern zu verhindern,setzt Konstandin speziell gedrehte, widerstandsfähige Lippendichtungenaus einem eigens entwickelten Polyurethan ein. „Zusätzlichverfügen die Zylinder über ein integriertes Fettdepot“,erklärt Kraft. „So können sie sich während des Betriebs selbstnachschmieren und den anspruchsvollen Betriebsbedingungenlänger reibungslos standhalten.“Auf diese Weise kommt die bewährte Konstandin-Konstruktionauf besonders hohe Standzeiten. Damit sie sich optimal indie Anlage von Andritz Kaiser einfügen, mussten Geometrie undBaugröße der Pressenzylinder jedoch angepasst werden. So sindsie für den Einbau an dem Stanzautomaten jeweils am Bodendurch eine Schwenkbefestigung und an der Kolbenstange durcheinen Gelenkkopf gelagert. Zudem erlaubt die spezielle achteckigeDeckelform insgesamt nicht nur die standardmäßig üblichenvier, sondern je sechs Luftanschlüsse am Boden und dem Deckel.Diese ermöglichen einerseits flexiblere Einbaupositionen sowieandererseits auch eine präzisere Luftzufuhr sowie -abfuhr unddamit eine exaktere Positionierung des Zylinders.Die insgesamt vier pneumatischen Ausgleichszylindermüssen am Stanzautomaten extremenBedingungen und hohen Kräften standhaltenDie flexible Geschwindigkeit der Zylinderbewegungist bei der hier erforderlichenGröße der Ausgleichszylinder eine Herausforderung.Mathias Kraft, Technischer Leiter bei KonstandinHOHE WARTUNGSFREUNDLICHKEITDANK DECKELADAPTERAndritz Kaiser legt bei der Konstruktion ihrer Anlagen viel Wertauf die Wartungsfreundlichkeit. Um die Stillstandzeit für den regelmäßignotwendigen Austausch der Kolbenstangendichtungder Ausgleichszylinder so kurz wie möglich zu halten, hat Konstandindaher eigens einen Deckeladapter integriert, an dem dieStangendichtung angebracht ist. „Im eingebauten Zustand kannder komplette Zylinder zur Wartung im Stanzautomaten verbleiben.Es muss lediglich der Deckeladapter demontiert und überdie Kolbenstange gezogen werden“, erläutert Kraft das Prinzip.„Dies reduziert den Wartungsaufwand besonders unter den engenPlatzverhältnissen an der Presse.“Bei dem niederländischen Unternehmen sind die speziell ausgelegtenpneumatischen Ausgleichszylinder inzwischen bereitsan zwei Stanzautomaten erfolgreich im Einsatz. Andritz Kaiserbetont, dass aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit und engenAbstimmung mit Konstandin bisher weder nachträgliche Anpassungenoder Änderungen noch Reklamationen der Zylindernotwendig waren. „Wir produzieren unsere Pressen Made in Germanyund legen deswegen großen Wert auf eine starke Partnerschaftmit lokalen Lieferanten“, resümiert Wiedenmann. „Es istschließlich einfach, der Billigste zu sein, aber es ist jeden Tag einKampf, der Beste zu sein. Gemeinsam gelingt uns das.“Bilder: Aufmacher: Andritz Kaiser, Konstandin, Bild: Andritz Kaiser, Bild Zitat:Konstandinwww.konstandin.comwww.oup-fluidtechnik.de O+P Fluidtechnik 2025/03 23
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