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O+P Fluidtechnik 4/2020

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O+P Fluidtechnik 4/2020

VERBINDUNGSTECHNIK

VERBINDUNGSTECHNIK PRODUKTE UND ANWENDUNGEN ALLES AUS EINEM GUSS! Ob Getriebe- oder Kurbelgehäuse, Strukturteilkomponenten wie A-Säulen oder Türen und Heckklappen: Zahlreiche namhafte Automobilhersteller setzen beim Aluminiumdruckguss auf die Formen des Werkzeugbauspezialisten Heck+Becker. Ein ausgeklügeltes Temperaturmanagement sorgt für eine herausragende Präzision der Gussteile – und erfordert zahlreiche Schlauchleitungen. 34 O+P Fluidtechnik 2020/04 www.oup-fluidtechnik.de

VERBINDUNGSTECHNIK Bis zu 700 °C heiß ist die Aluminiumlegierung, die mit bis zu 5 m/s in die mannshohe Werkzeugform geschossen wird. Anschließend wird das flüssige Metall mit bis zu 1 000 bar nachverdichtet. Der Formfüllvorgang ist in wenigen Millisekunden abgeschlossen und danach beginnt die Erstarrung des Bauteils. In kurzer Zeit entsteht so ein Getriebegehäuse mit einem höchst komplexen Aufbau. Während des gesamten Gießvorgangs sorgt eine hydraulisch erzeugte Schließkraft von über 3 000 t dafür, dass beide Formenhälften akkurat aufeinanderliegen. Die Form wird hydraulisch geöffnet, ein Roboter entnimmt das jetzt vollständig erstarrte Gussteil. Die Form wird von einem zweiten Roboter mit wasserbasiertem Trennstoff gekühlt und auf das nächste Gussteil vorbereitet. Der Gießvorgang wiederholt sich vollautomatisiert alle 90 Sekunden. Und das an 7 Tagen und 24 Stunden in der Woche. ALLES EINE FRAGE DER TEMPERATUR Doch wie wird diese herausragende Präzision im Druckguss erreicht, die neben der Wiedergabe von filigranen Details selbst das Formen von Bohrungen erlaubt, in die später nur noch Gewinde eingeschnitten werden müssen? „Ein optimales Ergebnis erfordert eine optimale Temperierung der Gussform“, erklärt Ralf Fett, Produktionsleiter bei der Heck+Becker GmbH. Denn die Temperaturverhältnisse in der Form müssen so ausgelegt sein, dass diese vollständig gefüllt werden kann, ohne dass das Aluminium bereits während des Einfüllvorgangs zu erstarren beginnt. Ein geregelter Heiz- und Kühlkreislauf stellt sicher, dass während des gesamten Gießvorgangs in jedem Bereich der Form die jeweils erforderliche Temperatur eingehalten wird. Abhängig von der Applikation kommen Öl und Wasser zum Heizen bzw. Kühlen zum Einsatz. Transportiert werden die Medien über Schlauchleitungen, die die zahlreichen Ein- und Ausgänge der Form mit den Temperiergeräten verbinden. POINTIERT WERKZEUGBAUER HECK+BECKER SETZT AUF HANSA-FLEX SCHLAUCHLEITUNGEN WERDEN SELBST GEFERTIGT HANSA-FLEX UNTERSTÜTZT MIT SCHULUNGEN… … UND NIEDERLASSUNG IN DIREKTER NACHBARSCHAFT ENGINEERING TRIFFT AUF ERFAHRUNG Die Formen entwickelt Heck+Becker in enger Zusammenarbeit mit den Kunden. Die Konstruktion der Formen erfolgt virtuell mit einem 3D-CAD-Modell. Auch die Temperaturverhältnisse innerhalb der Form werden im Vorfeld am Modell berechnet und simuliert. „Die Frage, wo muss ich wie heizen und wo muss ich wie kühlen, lässt sich in der Theorie jedoch nicht abschließend beantworten. Dafür sind einfach zu viele unterschiedliche Parameter im Spiel“, berichtet Fett. Die Optimierung der Form erfolgt konsequenterweise dann auch in der Praxis. Zunächst wird dafür auf Basis der Konstruktionsdaten die Form in CNC-Technik aus einem speziell legierten gehärteten Werkzeugstahl gefräst. Anschließend erfolgt die Musterung – also die Probegüsse –, für die Heck+Becker über eine eigene, vollautomatisierte Gießzelle verfügt. Die gegossenen Bauteile werden dann exakt vermessen und mit den strengen Qualitätsvorgaben der Kunden abgeglichen. „Bereits kleine Veränderungen an der Temperierung können sich spürbar

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