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O+P Fluidtechnik 5/2023

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O+P Fluidtechnik 5/2023

IN DER HYDRAULIK SIND

IN DER HYDRAULIK SIND BESONDERE MENSCHEN TÄTIG Dr. Dominik F. P. Joachim ist seit 2023 Geschäftsführer der weltweit aktiven Stauff Gruppe und verantwortet darüber hinaus als Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung das Business von Stauff Deutschland. Seit 2017 ist der promovierte Ingenieur für Stauff tätig. Er war und ist für die globale Geschäftsentwicklung der Stauff- Gruppe zuständig. Mit O+P Fluidtechnik sprach Joachim über die große Bedeutung der Kundenanforderungen für ein Unternehmen. Herr Dr. Joachim, Sie können auf eine lange Erfahrung im Maschinenbau und in der Hydraulik zurückblicken. Was brachte Sie in diese Branche und was fasziniert Sie daran? Ehrlich gesagt, war es ein glücklicher Umstand, dass ich in der Hydraulik „gelandet“ bin, und ich bin der Branche immer treu geblieben. Die Hydraulik und ihre Anwendungen haben etwas Faszinierendes. Das liegt unter anderem auch daran, dass diese Technologie wie keine andere geeignet ist, schwere Lasten zu heben. Wenn ich mir anschaue, wie Experten und Laien, ob Erwachsene oder Kinder, staunend vor einem gewaltigen Mining- Bagger oder einem großen Mähdrescher stehen, bin ich immer wieder begeistert von der Hydraulik. Ein weiterer wichtiger Punkt, der für die Hydraulik spricht, sind die Menschen, die in diesem Bereich tätig sind. Wir sind ja eine begrenzte, aber in meinen Augen auch eine besondere Gemeinschaft, in der ich mich sehr wohlfühle. Sie wollen Stauff noch stärker auf die Anforderungen der Kunden ausrichten. Welche Anforderungen sehen Sie mittelfristig als die bedeutsamsten an? MENSCHEN UND MÄRKTE Sicherheit wird immer eine zentrale Rolle spielen. Mit unserem optimal aufeinander abgestimmten Gesamtprogramm rund um hydraulische Leitungssysteme gewährleisten wir den sicheren Betrieb von Anlagen und Maschinen. Mit unserem Konzept Stauff Line – dem Oberbegriff für Stauff-Komponenten und damit verbundene Dienstleistungen – gehen wir noch einen Schritt weiter und gewährleisten die Leckagefreiheit und optimale Performance des gesamten hydraulischen Leitungssystems. Generell sehen wir den Trend, dass sich Anlagen und Maschinen immer stärker an individuellen Anforderungen ausrichten. Demzufolge steigen auch die Anforderungen an die hydraulischen Leitungssysteme. „Connect with Stauff“, das Leitmotiv, mit dem wir erstmals auf der Hannover Messe aufgetreten sind, ist die Einladung an die Hersteller von Anlagen und Maschinen zu einer engen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Im Idealfall werden wir von Anfang an in den Entwicklungsprozess eingebunden. Bei der Entwicklung neuer Lösungen liegt unser Fokus neben den technischen Parametern natürlich auch auf den Gesamtbetriebskosten. Stauff ist ein global aufgestelltes Unternehmen. Gibt es unterschiedliche Schwerpunkte in den verschiedenen Regionen und Ländern? Der internationale Hydraulikmarkt bietet noch viel Wachstumspotenzial für Stauff. Allerdings ist es schwierig, einzelne Länder oder Regionen zu benennen, vor allem angesichts der Veränderungen in den letzten Jahren. Der Weltmarkt ist in ständiger Bewegung, volatile Rohstoff- und Energiepreise sind nur zwei von vielen Faktoren. Hinzu kommt, dass wir es in der Hydraulik mit einem sehr fragmentierten Markt und einem breiten Anwendungsspektrum zu tun haben. Nichtsdestotrotz werden unsere klassischen Schwerpunktbranchen, also die Mobilhydraulik mit Anwendungen in der Bau-, Land- oder Forstmaschinenindustrie, auch weiterhin im Fokus bleiben. Wir sehen aber auch Potenzial in anderen Bereichen, zum Beispiel in der Windenergie. Hier engagieren wir uns und haben jüngst eine Wind Power Clamp für den Einsatz in Windkraftanlagen entwickelt. 10 O+P Fluidtechnik 2023/05 www.oup-fluidtechnik.de

Dr. Dominik F. P. Joachim Nachhaltigkeit wird an Bedeutung weiter wachsen. Wird der Bagger 2033 elektrisch oder mit Wasserstoff angetrieben? Hier gibt es keine allgemein gültige Antwort. Die Wahl des Antriebs wird auch in Zukunft stark vom Einsatzgebiet abhängen. Stellen Sie sich einen Bagger vor, der beim Bau einer Straße in einer noch weitgehend unerschlossenen Region der Welt rund um die Uhr im Einsatz ist. Als solcher wird er wahrscheinlich auch in zehn Jahren noch von einem Verbrennungsmotor angetrieben. Auf der anderen Seite der Skala stehen beispielsweise kleinere Erdarbeiten in einer westeuropäischen Innenstadt. Hier kann man davon ausgehen, dass ein Minibagger, der nur wenige Stunden lang kleine Gräben aushebt, elektrisch angetrieben wird. Wobei elektrisch hier bedeutet, dass die Pumpe von einer Batterie angetrieben wird, die eigentliche Kraftübertragung aber nach wie vor hydraulisch erfolgt. Dazwischen gibt es ein breites Spektrum, in dem sicher auch Hybridmaschinen eine Rolle spielen werden. Ob sich die Wasserstofftechnologie bis 2033 durchsetzen wird, lässt sich heute nicht mit Sicherheit sagen. Es ist eine sehr vielversprechende Zukunftstechnologie, aber es sind noch so viele Investitionen in die Infrastruktur notwendig, dass ich nicht davon ausgehe, dass sie bis 2033 flächendeckend eingesetzt werden kann. Was werden die Stauff-Produkte in zehn Jahren können? Viele Stauff-Produkte sind DIN-Produkte. Unsere Zink/Nickel-Beschichtung beispielsweise ist aber nicht irgendeine, sondern die Stauff Zink/Nickel-Beschichtung, mit der wir Kundenanforderungen übertreffen und auf dem Weltmarkt Standards setzen. Wir werden unsere Produktentwicklungen und Dienstleistungen auch in Zukunft an den Bedürfnissen von Erstausrüstern und Fachhändlern ausrichten. Ich behaupte, dass in den nächsten zehn Jahren die Anforderungen an DIN-Produkte weiter steigen werden. Die „einfachen“ Optimierungspotenziale sind längst gehoben. Jetzt geht es um Details. Stauff-Produkte werden da auch in zehn Jahren den Unterschied machen. www.stauff.com www.oup-fluidtechnik.de O+P Fluidtechnik 2023/05 11

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