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O+P Fluidtechnik 5/2023

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O+P Fluidtechnik 5/2023

FORSCHUNGSPROJEKT

FORSCHUNGSPROJEKT Mähdrescher- Wartung mit AR-Apps: Über ihre iPhones werden Servicetechniker:innen an die relevanten Stellen der Mähdrescher navigiert M.A. Kirsten Harting-Stuke, Senior PR-Referentin, Fraunhofer IEM, Paderborn MOBILE MASCHINEN AUGMENTED REALITY FAHRZEUGWARTUNG VIA AR-APP Das Fraunhofer IEM, der Landmaschinenhersteller Claas und der Lüftungstechnik-Spezialist Westaflex haben Pilotanwendungen für die Technologie Augmented Reality (AR) entwickelt. Gemeinsam forschten und entwickelten sie dafür zwei Jahre im it’s OWL-Projekt „EMERGE“. Auch andere Unternehmen profitieren von den Projektergebnissen und können nun selbst im Bereich AR aktiv werden. 48 O+P Fluidtechnik 2023/05 www.oup-fluidtechnik.de

FORSCHUNGSPROJEKT Augmented Reality projiziert digitale Inhalte in reale Umgebungen. Mit den zusätzlichen Informationen lassen sich zum Beispiel Montage- und Wartungsarbeiten erleichtern und verbessern. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen kommt AR jedoch nur selten zum Einsatz. Gründe sind vor allem Unwissenheit über die Einsatzmöglichkeiten der Technologie und fehlendes Know-how zur Beherrschung der Technik. „Die Chancen von AR sind enorm. Wie findet ein Unternehmen aber einen geeigneten Einsatzzweck? Und wie setzt es das Szenario dann in der Praxis um? Viele Betriebe stehen hier vor offenen Fragen. Im Projekt EMERGE entstanden deshalb praxistaugliche Werkzeuge, um AR mit weniger Aufwand nutzen zu können,“ erläutert Daniel Eckertz, Projektleiter vom Fraunhofer IEM. Die Hilfsmittel kamen bereits erfolgreich zum Einsatz: Mit Claas und Westaflex entwickelte das Fraunhofer IEM AR-Prototypen. Das Forschungsinstitut selbst bereitete zusätzlich eine AR-Lösung zur kollaborativen Produktvalidierung auf. MÄHDRESCHER-WARTUNG: 3D-VISUALISIERUNGEN AUF DEM SMARTPHONE AR-LÖSUNGEN ERLEICHTERN DIE WARTUNG VON LANDMASCHINEN Die Mähdrescher des Landmaschinen-Spezialisten Claas sind besonders große und technisch komplexe Maschinen. Um die umfangreiche und anspruchsvolle Wartung zu erleichtern, arbeitete das Projektteam an einer AR-Lösung zur interaktiven Informationsvisualisierung. Die Vision: Service-Techniker:innen nutzen eine AR-App über ihren Smartphone-Bildschirm. Diese könnte ihnen über 3D-Visualisierungen an der Maschine eine Schritt-für-Schritt-Anleitung aller Wartungstätigkeiten liefern – und sie zur richtigen Stelle am Fahrzeug navigieren. Vorteile: Die Wartung der Mähdrescher wird deutlich beschleunigt. Kostspielige Stillstandzeiten werden vermieden. „In EMERGE haben wir wichtige Erfahrungen bezüglich des Einsatzes von AR im Service gesammelt und erste Ansätze erprobt. Darauf aufbauend gilt es nun, die Ergebnisse zu verwerten und den langfristigen Einsatz von AR vorzubereiten“, berichtet Leandra Lanz, Projektleiterin seitens Claas. BAUTEIL-MONTAGE: 2D-GRAFIKEN AUS DER DATENBRILLE In der Produktion komplexer Lüftungssysteme montieren die Mitarbeitenden von Westaflex ständig variierende Komponenten – und müssen sich oft zeitintensiv in neue Aufträge einarbeiten. Um diese Einarbeitung effektiver zu gestalten, entwickelte das Projektteam Montageanleitungen über AR: Datenbrillen projizieren den Monteur:innen 2D-Grafiken mit Informationen und Anleitungen für ihre Arbeitsaufträge direkt ins Sichtfeld. Vorteile: Langes Einarbeiten entfällt, die Hände bleiben frei – und die Montage wird insgesamt effizienter. Dr. Olaf Knospe, Leiter Forschung und Entwicklung bei Westaflex, sieht die Potentiale von AR durch die Mitarbeitenden in der Montage grundsätzlich bestätigt. „Es hat sich jedoch gezeigt, dass die AR-Brillen-Technik weiterentwickelt werden muss, um volle Akzeptanz bei den Nutzern für den untersuchten Einsatzzweck zu erzielen. Entsprechend werden wir die nächste Generation von Brillen abwarten, bevor wir mit dem Praxiseinsatz starten“, zieht er ein Resümee. Bauteilmontage mit Augmented Reality über Datenbrillen. Ein Brillenglas wirft den Monteur:innen zusätzliche Informationen als 2D-Grafiken ins Blickfeld AR SELBST NUTZEN: DIESE WERKZEUGE WURDEN FÜR UNTERNEHMEN ERARBEITET Im vom it’s OWL-Spitzencluster geförderten Projekt EMERGE (Systematik zur Einführung individueller Augmented Reality-Lösungen in der Industrie) entwickelte das Fraunhofer IEM Instrumente, die auch weitere Unternehmen unterstützen, AR zu nutzen. n Augmented-Reality-Quick-Check Ob 3D-Modelllierung, Qualitätskontrolle oder Produktpräsentation: AR findet an unterschiedlichsten Stellen im Unternehmen Einsatz. Zu 16 Anwendungsszenarien stehen umfangreiche Steckbriefe zur Verfügung, inklusive organisatorischer und technischer Voraussetzungen. Mit einem Quick Check konkretisieren Betriebe ihren individuellen Use Case. n Leitfaden zur AR-Einführung Die Entwicklung einer AR-Lösung bewegt sich im Spannungsfeld Mensch-Organisation-Technik. Ein Leitfaden zur Einführung hilft Führungskräften, den Gesamtprozess erfolgreich zu steuern. Ein Entwicklungsleitfaden inklusive Werkzeugkoffer für die Entwicklungsumgebung Unity liefert Entwickler:innen Unterstützung, beispielsweise durch modulare AR-Funktionsbausteine. Bilder: Fraunhofer IEM www.iem.fraunhofer.de POINTIERT FORSCHUNGSPROJEKT EMERGE LIEFERT PRAXISTAUGLICHE WERKZEUGE FÜR AR IN KLEINEN UND MITTLEREN UNTERNEHMEN KOMMT AR SELTEN ZUM EINSATZ OFTMALS FEHLT KNOW-HOW ZUR BEHERRSCHUNG DER TECHNOLOGIE www.oup-fluidtechnik.de O+P Fluidtechnik 2023/05 49

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