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O+P Fluidtechnik 6/2025

O+P Fluidtechnik 6/2025

MOBILE MASCHINEN

MOBILE MASCHINEN FORSCHUNG AN DER TU BRAUNSCHWEIGVOM VERSUCHSFELD AUFDIE AGRITECHNICAFORSCHUNG UND ENTWICKLUNGDas Institut für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge an der TechnischenUniversität Braunschweig (IMN) ist eine der renommiertesten Einrichtungen in ihrerfachlichen Community. Die Entstehung geht zurück bis auf die Gründung desCollegiums Carolinum im Jahr 1745. Zunächst lag der thematische Fokus noch aufder Landwirtschaft, dann wurden bald die Lehre und immer mehr die Forschung vonden technischen Fragen der sich rasant entwickelnden Landmaschinen bestimmt.Darauf basierte auch die eigentliche Institutsgründung vor 75 Jahren. In der Folgeprägten die Professoren Segler, Matthies, Harms und Frerichs mit denSchwerpunkten ihrer Zeit die Arbeit des Instituts immer weiter aus.Prof. Dr. Ludger Frerichs (Institutsleiter), Felix Gerdes, M.Sc.,Dr.-Ing. Jan Schattenberg, Dipl.-Ing. Philipp Winkelhahn (Gruppenleiter)am IMN der TU Braunschweig24 O+P Fluidtechnik 2025/06 www.oup-fluidtechnik.de

WISSENSCHAFT01Definition betrieblicher Gegebenheiten in der LandwirtschaftlichenVerfahrenssimulationHeute werden am Institut als „Forschungsobjekte“ nichtmehr nur die Landmaschinen, sondern genauso anderemobile Maschinen, wie die Bau- und Kommunalmaschinenoder die aus der Intralogistik und nicht zuletzt dieschweren Nutzfahrzeuge, vor allem die Lkw, betrachtet. Damitkann auch das Lehrangebot sehr vielfältig gestaltet werden undaus Forschungssicht gibt es hier ohnehin viele gemeinsame Fragestellungen.Allen gemein ist aber, und das ist dem heutigen Leiterdes Instituts, Prof. Dr. Ludger Frerichs, besonders wichtig, diesystemische Betrachtung der Maschinen und deren Anwendung.„Mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge stehen nie für sich allein,da passiert immer irgendetwas vorher, nachher und meistensauch parallel und gleichzeitig“, so lautet einer seiner Lehrsätze.Daraus begründet sich auch der systemisch und transdisziplinärangegangene Forschungsansatz des Instituts. Ausgehend vonder Prozesstechnik, also dem Schneiden, Graben, Fördern usw.,werden innovative Antriebssysteme für die Arbeitsprozesse unddie Fortbewegung entwickelt und untersucht, wobei ein Schwerpunkthier weiterhin die Ölhydraulik ist.IM FORSCHUNGSFOKUS STEHTDIE SYSTEMISCHE BETRACH-TUNG MOBILER MASCHINENDas Arbeiten und Fahren erfolgen in zunehmender Weise automatisiert.Daher sind schon seit vielen Jahren die Automatisierungs-und Robotersysteme in Simulation wie im Versuch, vonder Sensorsystementwicklung über die I&K-Technik bis hin zurSicherheitsbetrachtung, wichtige Themen in der Forschung undder Lehre des Instituts.Diesen Themenfeldern gemeinsam, ist die holistische Untersuchungder Anwendungssysteme. „Die tatsächlichen Effektevon neuen Entwicklungen und auch von Forschungsergebnissenwerden nicht in einzelnen Wirkungsgradverbesserungen sichtbar,sondern im ganzheitlichen Anwendungsnutzen“, führtFrerichs aus. Daher hat das Institut den Weg beschritten, mit sogenannteragentenbasierter Simulation umfängliche Produktions-beziehungsweise Verfahrensketten, aber auch Logistiksystemeuntersuchen und bewerten zu können. Damit werdenbeispielsweise technische Maßnahmen wie die Roboteranwendungoder neue Konzepte zur Energieversorgung von Maschinenim Sinne der Nachhaltigkeitsaspekte zahlenmäßig bewertbar.Aus diesen systemischen Untersuchungen ergeben sich darüberhinaus eigene verfahrenstechnische Forschungsthemen, vor allemaber zeigen sich offene Forschungsfragen, die hinsichtlichder Prozesstechnik wie auch der Antriebssysteme und der Automatisierungzu bearbeiten sind.Wie auch in den vergangenen Jahren präsentiert das Institutauf der VDI-Tagung Landtechnik und anschließend, vom 9. bis15. November 2025, ausgewählte Forschungsthemen auf derwww.oup-fluidtechnik.de O+P Fluidtechnik 2025/06 25

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