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O+P Fluidtechnik 6/2025

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0101 Die Filtergehäuse

0101 Die Filtergehäuse werden aufwändig pulverbeschichtet,um Abnutzung und Korrosion vorzubeugen02 Ein Druckfilter im Einsatz in einer mobilen Arbeitsmaschine03 Es ist möglich, die Gehäuse in verschiedenen RAL-Farben,aber auch in speziellen Farbtönen zu lackierenMOBILE MASCHINEN02Pulverbeschichtete Hochdruckfilter von Stauff greifen mehrereTrends in der Agrartechnik auf: Eine kompakte, leichteBauweise, eine hohe Funktionalität und Lebensdauerunter stark belastenden Umgebungsbedingungen und eineumweltfreundliche Produktion.HOCHDRUCKFILTER SCHÜTZEN DENHYDRAULIKKREISLAUFDruckfilter sind für die Steuerblockmontage oder den Rohrleitungseinbauin Hydraulik- und Schmierölanlagen konzipiertworden. Im Hydraulikkreislauf ist ihre Hauptfunktion derSchutz empfindlicher Komponenten. Sie werden hinter derPumpe angeordnet und reinigen das Hydrauliköl von Ver-schleißpartikeln, bevor es nachfolgende Komponenten wie Ventileund Zylinder durchströmt und mit anderen Komponentendes Leitungssystems, zum Beispiel Rohr- und Schlauchverbindungen,in Kontakt kommt. Neben der Funktion als Schutzfilterdienen Druckfilter auch der Erhaltung der geforderten Öl-Reinheitsklasse.Aufgrund der Anordnung direkt nach der Pumpemüssen sie dem maximalen Systemdruck standhalten. Das giltauch für das innenliegende, austauschbare Filterelement. Filterelementefür Druckfilter sind daher aufwendiger gebaut alsFilterelemente für Rücklauffilter.BAUREIHE SF: KOMPAKT, LEICHT, ERWEITERBARHartmut Reich ist Produktmanager Filtration bei Stauff und erläutertdie Entwicklung der Druckfilterbaureihe SF: „Wir habenschon vor einigen Jahren den Trend zu leichteren, kompakterenBauteilen in der Mobilhydraulik aufgegriffen und diese Baureiheüberarbeitet.“ Die Gehäuse sind seitdem deutlich schmaler unddas Gewicht wurde um etwa ein Fünftel reduziert. Bei der BaugrößeSF-090 werden beispielsweise bis zu 2 kg eingespart. „DieseGewichtsreduktion erreichen wir durch einen speziellen Filterkopf.In dessen Entwicklung steckt viel Detailarbeit, sodass dieFilter nicht nur leichter sind, sondern auch optimale Strömungsverhältnissebieten, ohne dass die Filtrationsleistung sinkt“, erläutertHartmut Reich. Typisch für die Baureihe SF ist die Möglichkeit,Zusatzfunktionen zu integrieren. Der Filterkopf wird wahlweise miteinem Zapfen gefertigt, der ausschließlich zur Aufnahme des Filterelementsdient, oder mit einer Gewindebohrung, die als Aufnahmefür unterschiedliche Ventile genutzt werden kann. „Am34 O+P Fluidtechnik 2025/06 www.oup-fluidtechnik.de

AGRARTECHNIK03häufigsten entscheiden sich die Anwender für die Integration einesBypass-Ventils, das bei einem Differenzdruck von 6 bar aktiviertwird und ein Vorbeiströmen des Öls am Filterelement beierreichter Schmutzaufnahme erlaubt.“ Alternativ kann ein Rückschlagventilinstalliert werden, das ein Leerlaufen der weiterführendenLeitung beim Elementewechsel verhindert. Die dritteTYPISCH FÜR DIE BAUREIHE SF ISTDIE MÖGLICHKEIT DER INTEGRA­TION VON ZUSATZFUNKTIONENOption ist ein Reversierventil, welches ein Umgehen des Filterelementesbei umgekehrter Durchflussrichtung ermöglicht. Viertensschließlich kann der Anwender ein Multifunktionsventil wählen,das die drei genannten Funktionen – Bypass-, Rückschlag- undReversierventil – in einem kompakten Ventil kombiniert.PULVERBESCHICHTUNG: NACHHALTIGUND ROBUSTDas jüngste Upgrade der Baureihe SF widmet sich der Oberflächeder Druckfiltergehäuse. Schmutz, UV- und Ozoneinwirkung, extremeTemperaturunterschiede und hohe Luftfeuchtigkeit beanspruchendie Oberflächen im Außenbereich besonders stark.Standardmäßig liefert Stauff Filtergehäuse mit einer Phosphatierung,die während des Transports und der Lagerung vor Korrosionschützt und die Haftung der finalen Beschichtung verbessert.Das ist in den meisten Fällen eine Nasslackierung, die der Kundeselbst im verbauten Zustand aufbringt. Alternativ bietet Stauff dieFiltergehäuse mit einer individuellen Pulverbeschichtung an. DiePulverbeschichtung ist ein innovatives Beschichtungsverfahren,bei dem ein elektrisch aufgeladenes Pulver auf die phosphatierteOberfläche des Filtergehäuses aufgetragen und anschließend ineinem Ofen geschmolzen wird. So entsteht eine gleichmäßige,widerstandsfähige Schicht, wahlweise in einer groben oder feinenStrukturausführung. Die Langlebigkeit der Stauff Beschichtungenwurde im Gitterschnitt-Test entsprechend DIN EN ISO2409 bestätigt.UMWELTFREUNDLICH UND INDIVIDUELL„Die Pulverbeschichtung ist in verschiedener Hinsicht zukunftsweisend“,erläutert Hartmut Reich. „Sie bietet einen besonderenSchutz gegen Abnutzung und Korrosion und erhöht die Lebensdauerder Filtergehäuse.“ Außerdem ist sie umweltfreundlicherals eine klassische Lackierung, weil bei dem lösungsmittelfreienVerfahren weniger flüssige organische Verbindungen (VOCs)freigesetzt werden und kaum Abfälle entstehen. Für OEM in derMobilhydraulik ist es außerdem attraktiv, die Druckfiltergehäusein einer individuellen Farbe beschichten zu lassen. Sie haben dieWahl aus einer Vielzahl an Standardfarben (RAL und NCS), könnenaber auch spezielle Farbtöne anfordern, so dass sich das Filtergehäuseoptisch in das Gesamtbild der Maschine einfügt.Hartmut Reich: „Die Optik spielt bei unserer Einschätzung vonHochwertigkeit eine nicht zu unterschätzende Rolle. Es wirkt unprofessionell,wenn an einzelnen Komponenten nach kurzer Zeitbuchstäblich‚ ‘der Lack ab‘ ist.“ Stauff bietet auch die Option, Filterelementemit individuellen Kennzeichnungen, Etikettierungenund Verpackungen als White-Label-Produkte auszuführen.Bilder: Stauffwww.stauff.comPOINTIERTDRUCKFILTERBAUREIHE SF MIT ETWAEIN FÜNFTEL WENIGER GEWICHTEIN SPEZIELLER FILTERKOPF ERMÖGLICHTDIE GEWICHTSREDUKTIONOPTIMALE STRÖMUNGSVERHÄLTNISSE OHNEVERLUST AN FILTRATIONSLEISTUNGPULVERBESCHICHTUNG ERHÖHT DIELEBENSDAUER DER FILTERGEHÄUSEwww.oup-fluidtechnik.de O+P Fluidtechnik 2025/06 35

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