MOTORENBAUER PROFITIERT VON SPEZIAL-HOCHHUBWAGEN FLEXIBILITÄT UND SICHERHEIT IN DER PRODUKTION MOBILE MASCHINEN Manchmal sind es vermeintlich kleine Verbesserungen, zum Beispiel im Produktionsprozess, die in Summe eine große Wirkung entfalten. So werden Serien- und Austauschmotoren eines deutschen Motorenherstellers von einem Spezial-Elektro- Hochhubwagen vom Band zur Standmontage und von dort zur Lackieranlage transportiert. Deutz Motoren stehen weltweit für Innovation und eine Qualität made in Germany. Diese Position hätte das Unternehmen, das in Deutschland mit drei Standorten in Köln, Herschbach im Westerwald und Ulm vertreten ist, nie erreicht, wenn es nicht immer wieder Prozesse hinterfragt und optimiert hätte. Jährlich erhalten in Ulm tausende Motoren, die generalüberholt werden und von denen 50 Prozent als Neumotoren nicht mehr im Markt verfügbar sind, das Qualitätsversprechen einer neuen Maschine. Die Durchlaufzeiten vom Auftragseingang bis zur Auslieferung des generalüberholten Antriebs betragen nur wenige Arbeitstage. Teil dieser stetig optimierten Prozesskette ist ein Elektro-Hochhubwagen von Genkinger. Der spezialgefertigte Stapler wird verwendet, um die Motoren vom Plattenband zur Montageinsel zu transportieren und von dort zurück in die Hubund Senk-Anlage der Lackierung. Die Gewichte variieren zwischen 280 kg vom kleinen 1011 Motor bis hin zum traditionsreichen luftgekühlten 12-Zylinder mit 1.600 kg. KOMPAKT, WENDIG UND EFFIZIENT Der Hochhubwagen ersetzt einen deutlich größeren Standardstapler, welcher die Motoren zuvor über eine ausladende Traverse aufnahm. Mit dem Hochhubwagen wurden die Abmaße deutlich reduziert, um in den z. T. engen Fahrgassen zusätzlich Sicherheit zu erhalten. Vorversuche mit Standardgeräten verschiedener Anbieter führten zu keiner Lösung, bis Genkinger ein überzeugendes Sonderbau-Konzept vorlegen konnte: Mit Abmaßen von 1.000 mm Breite × 1.800 mm Länge bis 3.000 mm Höhe bei ausgefahrenem Hubmast und einem Überstand der Kranhaken-Traverse von nur 600 mm wurde die gewünschte Kompaktheit erreicht. Der Wenderadius von 1.585 mm schafft auch engere Kurven in der Produktion. Klaus Gaus, Abteilungsleiter und Meister Endkontrolle, Endmontage und Lackierung bei Deutz, erklärt: „Der Bediener des Hochhubwagens kann den zu transportierenden Motor von allen Seiten einsehen. Damit erhöht sich die Arbeitssicherheit um ein Vielfaches.“ Das entscheidende Detail des Staplers ist eine Sonderhubeinheit mit hydraulischer Drehvorrichtung. Ein großer freitragender 44 O+P Fluidtechnik 2022/09 www.oup-fluidtechnik.de
SONDERFAHRZEUGE 01 Ein Motor auf dem Weg zur Montage, wo er generalüberholt wird 02 Die Motoren hängen an einer nur 600 mm überstehenden Kranhaken-Traverse Ausleger erlaubt es, die Motoren um 90 Grad zu drehen. Diese Möglichkeit erspart im Vergleich zum vorherigen Gerät zahlreiche Lenkbewegungen, weil der Ausleger den am Galgen hängenden Motor steuert und justiert. Elmar Mößlang, Vertriebsberater bei Genkinger sagt: „Diesen Hochhubwagen haben wir präzise nach Kundenanforderungen entwickelt. Durch die Kompaktheit des Gerätes und die Drehfunktion im Mast mit kurzen Wegen wird verhindert, dass sich die unterschiedlichen Gehänge aufschaukeln können.“ Ein weiteres Sicherheits-Feature sei die automatische lenkwinkelabhängige Geschwindigkeitsreduzierung auf bis zu 1 km/h. FERNSTEUERUNG STATT FAHRER-LÖSUNG 01 Im Hinblick auf die Funkfernbedienung waren sich Deutz und Genkinger nicht so schnell einig; denn der Motorenbauer präferierte zunächst eine Fahrer-Lösung. Schließlich konnte Genkinger durch einen Referenzbesuch überzeugend demonstrieren, dass die Mitgänger-Variante sicherer und auch produktiver ist. Einen letzten Check nahm der Motorenbauer bei der Endabnahme im Genkinger Werk in Münsingen vor: Hier wurden unter Realbedingungen mit einem original Deutz Motor letzte Feineinstellungen an der Fernsteuerung vorgenommen. Sie hat, u. a. durch einen Joystick für stufenlose und feinfühlige Fahrfunktionen sowie für ein präzises Ausführen der vorwählbaren Drehfunktion, mittlerweile auch letzte Skeptiker überzeugt. Neben den genannten Vorteilen ist Abteilungsleiter Gaus von weiteren Vorzügen des Genkinger Hochhubwagens überzeugt: „Er hat einen geringeren Service-Aufwand als der Vorgänger.“ Hinzu komme, dass den neuen Hochhubwagen jederzeit praktisch alle beteiligten Mitarbeiter bedienen können und Deutz damit in der Produktion noch flexibler und effektiver geworden ist. Bilder: Genkinger www.genkinger.de 02
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